Friedrich wurde 1123 wahrscheinlich in Waiblingen als Sohn des staufischen Herzogs Friedrich II. von Schwaben und der Welfin Judith geboren. Sein Onkel, König Konrad III., gab Friedrich den Vorzug vor dem eigenen Sohn und ernannte ihn zu seinem Nachfolger. Nach Konrads Tod 1152 wählten die Fürsten Friedrich in Aachen einstimmig zum König.
Die Stärken von Friedrich I. waren Schnelligkeit, Tatkraft und Begierde nach Ruhm und Gefahr. Außerdem war er ein sehr guter Redner. Friedrich sah das König- bzw. Kaisertum als Gabe Gottes an wie auch als Verpflichtung, Macht und Ansehen des Reiches wieder herzustellen und die Stellung des Kaisers im Reich zu festigen.
Friedrich gelang es, die Hoffnungen auf eine Beendigung des Konflikts zwischen
Staufern * und Welfen, der seit 1125 andauerte, zu erfüllen: Bereits im Jahr seiner Wahl verkündete er auf dem Würzburger Reichstag einen Landfrieden und erreichte den ersten Ausgleich zwischen dem Welfen
Heinrich dem Löwen *, dem Herzog von Sachsen, und dem Markgrafen von Brandenburg,
Albrecht dem Bären *. 1154 legte er den staufisch-welfischen Konflikt bei, indem er Heinrich dem Löwen zusätzlich zum Herzogtum Sachsen noch das Herzogtum Bayern verlieh. Die daraus entstandene welfisch-babenbergische Auseinandersetzung um Bayern löste er 1156 durch das
Privilegium minus * , in dem die
Babenberger * auf ihre Ansprüche auf Bayern verzichteten, ihre Markgrafschaft Österreich aber wurde zum Herzogtum erhoben und mit Privilegien ausgestattet.
Das zweite wichtige Ziel Friedrichs neben der Wiederherstellung des Friedens und der Stärkung der Königsmacht in Deutschland war die Durchsetzung des Kaisertums in Italien.
1153 einigte er sich mit Papst Eugen III. im
Konstanzer Vertrag * auf eine gemeinsame Politik gegen Byzantiner und Normannen in Italien. 1154 unternahm Friedrich seinen ersten Italienzug. Sein erster großer Erfolg war die Einnahme
Tortogas *. Der erste Grundstein zur Kaiserkrönung war gelegt. Nun zog er weiter nach Rom, um die Kaiserkrönung zu erreichen. 1155 krönte ihn Papst Hadrian IV. zum Kaiser. Wenig später kam es zum Bruch mit dem Papsttum: Papst Hadrian gab dem Kaiser zu verstehen, dass das Reich ein Lehen der römischen Kirche sei; auf dem Reichstag zu Besanćon 1157 aber weigerte sich Friedrich, das Reich als päpstliches Lehen anzuerkennen, und verteidigte die Gleichrangigkeit von Kaiser und Papst. Der Papst suchte eine Unterstützung bei den Normannen.
1157 unternahm Friedrich einen Feldzug nach Polen. Bald unterwarf sich ihm der polnische König und musste Kriegsschulden bezahlen und Schlesien abtreten. Nach diesem Feldzug war das Ansehen des Kaisers in Europa nochmals stark gestärkt.
1158 zog sich Friedrich auch noch die Gegnerschaft der lombardischen Städte zu, als er die Reichshoheit in Italien wieder herstellen wollte: Die Städte sollten seine kaiserlichen Rechte anerkennen. Gegen diese Einschränkung ihrer Autonomie setzten sich solche Städte wie Mailand, Piacenza, Brescia und Cremona zur Wehr, sie wurden dabei vom Papsttum unterstützt. Zwischen 1158 und 1168 unternahm Friedrich drei Italienzüge. 1158 eroberte Friedrich Mailand, unterwarf die Stadt und ihre Verbündeten, ließ die Stadt 1162 völlig zerstören und setzte seine kaiserliche Oberhoheit durch. 1166/67 eroberte Friedrich Norditalien und Rom; aber eine Malariaseuche zwang ihn unter großen Verlusten zum Rückzug. 1167 schlossen sich die oberitalienischen Städte zum Lombardenbund zusammen, der gegen Friedrich gestimmt war.
Friedrichs nächster Zug nach Italien (1174-1176) begann mit Erfolgen und endete mit der Niederlage gegen den Lombardenbund. Friedrich zeigte sich bereit zu Verhandlungen und schloss 1177 mit Papst Alexander III. in Venedig einen Sonderfrieden. Nun gab es nach 18 Jahren Krieg endlich Frieden.
Nach Abschluss des Vertrages zog er sich wieder zurück nach Deutschland. 1173 gelang es Barbarossa, in Süddeutschland und Italien gekrönt zu werden. Damit war nach 6 Jahren Aufenthalt in Deutschland die Thronfolge gesichert und die staufische Machtposition erweitert.
In Italien war Friedrichs Kaisertum entscheidend geschwächt, im Norden dagegen konnte Friedrich seine Macht konsolidieren: Er brachte Polen unter die
Lehenshoheit * des Reiches und erhob
Böhmen * zu einem Königreich. Er baute zielstrebig die staufische Hausmacht aus und suchte die Königsmacht auch durch Städtegründungen zu festigen. Er legte den Fürstenstreit bei, förderte den Bergbau und legte sich eine Beamtenschaft zu. Außerdem baute er seine Hausmacht durch Erbgang, Tausch und Gebietserweiterungen aus. In der Verwaltung stützte er sich in erster Linie auf die Ministerialen.
Am 30. Juli 1178 ließ sich Friedrich zum König von Burgund krönen, um die kaiserliche Stellung in Burgund zu festigen. 1178 bis 1181 enthob er Heinrich den Löwen, der ihm zu mächtig geworden war, all seiner Lehen und beschränkte ihn auf das braunschweigische Hausgut. 1181 fiel Heinrich vor Kaiser Friedrich auf die Knie und küsste ihm die Füße, um um Gnade zu flehen. Dieser verzieh ihm und gab ihm seine Stammgüter Braunschweig und Lüneburg zurück, nicht aber die Reichslehen. Von nun an musste Heinrich für drei Jahre ins Exil.
1183 kam es schließlich zu einer Einigung mit dem Lombardenbund. 1184 brach Barbarossa zu seinem letzten Italienzug auf, um sich mit dem Papst über die Gebietsansprüche in Italien zu einigen. Die Konferenz blieb aber ergebnislos. Der Kaiser zog nach Mailand, wo er mit Beifall empfangen wurde. In demselben Jahr ließ Friedrich seinen Sohn als Heinrich VI. zum König wählen, machte ihn zum Mitregenten und verheiratete ihn mit Konstanze, der Erbin von Sizilien. Der neue Papst Urban III. wollte während der Hochzeit des kaiserlichen Sohns im Januar 1186 die deutsche Macht durch eine Intrige angreifen. Daraufhin umstellte Heinrich sofort Verona, um die Bewegungsfreiheit des Papstes zu behindern. Danach übertrug Friedrich Barbarossa seinem Sohn alle Regierungsmächte für Italien und verließ im Juli 1186 das Land.
1187 starb ganz unerwartet Papst Urban III.. Sein Nachfolger wurde Gregor VIII., der gegenüber Friedrich freundlich gestimmt war und versuchte, einen Kreuzzug in Gang zu bringen, da Jerusalem und das Heilige Land in die Hände von
Sultan Saladin von Ägypten * gefallen war.
1189 brach Friedrich zum Kreuzzug nach Kleinasien auf. Das Besondere an diesem Kreuzzug war, das Friedrich durch ein Gesetz von 1188 die Judenprogrome verhindern wollte. Nach zwei großen Siegen über die Muslime ertrank Friedrich am 10. Juni 1190 im Fluss Saleph (heute Göksu in der Türkei).
Friedrich I. war neben Karl dem Großen der volkstümlichste Kaiser des deutschen Mittelalters. Bereits seine Zeitgenossen sahen in ihm den Erneuerer des Reiches und die Verkörperung der ritterlichen Ideale. Die
Kyffhäusersage * – die Sage um den im Berg schlafenden Kaiser, der eines Tages wieder aufwachen und die alte Kaiserherrlichkeit wieder herstellen wird – war ursprünglich um Kaiser
Friedrich II. * entstanden und wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf Friedrich I. übertragen