Franz Beckenbauer wurde am 11. September 1945 in München als Sohn eines Postbeamten geboren. Aufgewachsen ist er in behüteten Verhältnissen bei seinen Eltern. Seine Karriere begann er mit 9 Jahren als Jugendspieler des SC (Sport Club) München 06. Nach Abschluss der Volksschule erhielt Beckenbauer eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann. Zu dieser Zeit war er bereits seit einigen Jahren aktiver Spieler beim SC München 1906. Nach einigen erfolgreichen Jahren trat Beckenbauer 1958 als Stammspieler beim FC Bayern München ein, wo er in den folgenden zwei Jahrzehnten eine glänzende Karriere zum Profi machte.
Als Angestellter der Bayrischen Versicherungsbank machte er zu Beginn der 60er Jahre die Bekanntschaft mit seiner Kollegin Ingrid. 1963 wurde sein erster Sohn Thomas geboren. Die Beziehung hatte er aber kurz darauf gelöst.
1964 gab er gegen den FC St. Pauli sein Debüt als Linksaußen für die Bayern. Gleich in seiner ersten Regionalligasaison gelang ihm der Aufstieg in die Bundesliga.
1966 stand der junge Beckenbauer zum ersten Mal bei einer WM auf dem Platz, und gleich in seinem ersten Weltmeister-(WM)-Spiel gelangen ihm beim 5:0-Sieg über die Schweiz zwei Tore. Im selben Jahr heiratete der Fußballspieler Brigitte Wittmann, mit der er die zwei Söhne Michael und Stefan bekam. Sein Sohn Thomas aus seiner ersten Beziehung wurde adoptiert.
Als Fußballstar spielte Beckenbauer bereits bei der Weltmeisterschaft 1966, 1969 wurde er mit dem FC-Bayern erstmals Deutscher Meister.
1970 wurde Beckenbauer mit der DFB (Deutscher Fußball-Club)-Auswahl in Mexiko gegen Italien WM Dritter.
1974 schlug seine große Stunde. Beckenbauer spielte jetzt auch in der Nationalmannschaft. Von hier aus organisierte er das Offensivspiel der Mannschaft und schaltete sich immer wieder in die Angriffe ein. Nicht zuletzt deswegen, weil es einfach seiner Natur entsprach, offensiv nach vorne zu agieren, anstatt den klassischen, defensiv orientierten Ausputzer zu spielen. Er errang mit der Deutschen Nationalmannschaft den Weltmeistertitel mit 2:1 Toren gegen die Niederlande.
Für sein souveränes Ballspiel wurde Franz Beckenbauer 1972 und 1976 zu "Europas Fußballer des Jahres" gekürt. Als Spieler wurde er mehrfach Deutscher Meister und Deutscher Pokalsieger. In den Jahren 1974 bis 1976 gewann er mit dem FC Bayern dreimal den Europapokal der Landesmeister.
Indes machte der zum Fußball Kaiser ausgerufene Spieler privat zahlreiche Schlagzeilen: 1974 wurde eine Steuernachzahlung in Höhe von 1,8 Millionen DM fällig,
1977 wechselte er für drei Jahre zum amerikanischen Team Cosmos New York. Bis zu seinem Abschied von München hatte er mit "seinen" Bayern alle wichtigen Titel (Hattrick * im Europapokal, vier Meistertitel, vier deutsche Pokalsiege) gewonnen. In Cosmos New York spielte er an der Seite von Pelé, woraus sich schnell eine Freundschaft ergab. In diesen drei Jahren in New York wurde er dreimal US-Meister.
Bei seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er stürmisch gefeiert. Der Wechsel über den Atlantik beendete jedoch seine Karriere als Nationalspieler, da er vom DFB als Legionär nicht mehr für Länderspiele berücksichtigt wurde. Mit 103 Länderspielen überschritt er als erster deutscher Spieler die "magische" Grenze von 100 internationalen Auftritten.
Beckenbauer verpflichtete sich darauf beim Hamburger SV *, wo er seinen fünften Meistertitel gewann. Mit 37 Jahren gab er 1982 beim HSV für eine Saison seine Rückkehr in der Bundesliga, ehe er 1983 nach einem erneuten Gastspiel bei Cosmos New York seine Karriere beendete. Er zog sich nach Kitzbühel zurück, wo er seine Leidenschaft zum Golf-Sport entdeckte.
1984 berief man Beckenbauer zum Trainer der Nationalmannschaft. Da er jedoch keine Trainerlizenz besaß, gründete der DFB die Funktion des DFB-Teamchefs. In dieser Funktion führte er die Deutsche Nationalmannschaft zunächst 1986 zur Vizeweltmeisterschaft und 1990 zur Weltmeisterschaft.
Im Jahr 1990 heiratete Beckenbauer die ehemalige DFB-Sekretärin Sybille Weimar, nachdem seine erste Ehe kurz zuvor geschieden worden war.
In der Saison 1990/91 arbeitete Beckenbauer für Olympique Marseille, zunächst als Cheftrainer, später dann als technischer Direktor. Bis heute ist der Gewinn seines zweiten WM-Titels, dieses Mal als Trainer, der absolute Höhepunkt in Franz Beckenbauers Fussballeben: "Der Titel als Trainer 1990 in Italien ist mir am wichtigsten, weil das eine Weltmeisterschaft war, die nicht zu überbieten ist", so Beckenbauer
Im November 1991 wurde Franz Beckenbauer zum Vizepräsidenten des FC Bayern München gewählt. Seit 1994 ist er Präsident des FC Bayern München. 1994 trainierte Beckenbauer den FC Bayern München, um ihn noch im selben Jahr zur Deutschen Meisterschaft zu führen.
Für seine Verdienste um den Sport zeichnete man Beckenbauer mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse aus. Weiterhin brachte ihm sein Einsatz für den FC Bayern den Bayrischen Verdienstorden. Neben seinen Verpflichtungen beim FC Bayern und seiner Passion, dem Golf-Sport, widmete er sich einer intensiven Promotionstätigkeit für unterschiedliche Unternehmen. Beckenbauer wurde 2000 Leiter des Organisationskomitees für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.
Mitte 2002 kam Beckenbauer anlässlich seiner Trennung von Sybille Weimar wiederholt in die Schlagzeilen der Klatschpresse. Er hatte sich von seiner Frau getrennt, um fortan mit seiner neuen Lebensgefährtin Heidrun Burmester zusammen zu leben. Aus dieser Beziehung gingen zwei Kinder hervor.
Im September 2004 wurde Franz Beckenbauer in Zürich mit dem Jahrhundert-Verdienstorden des Fußball-Weltverbandes FIFA geehrt. 2005 wurde ihm der 8. Zukunftspreis der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) in Bonn verliehen. Beckenbauer wurde 2005 der "Millenium Bambi" für sein Lebenswerk verliehen. Es ist das inzwischen fünfte goldene Reh des "Kaisers". Im Jahr 2007 erhielt Beckenbauer den Laureus World Sports Award für sein Lebenswerk verliehen.
Franz Beckenbauer ist der populärste Fußballer Deutschlands, und auch weltweit ist er eine der führenden Persönlichkeiten des Sports.