Boris Becker

 

   

Lebenslauf in Worten


Boris Becker wurde 1967 als Sohn eines Architekten in Leimen bei Heidelberg geboren. Er wuchs zusammen mit seiner Schwester  auf und verbrachte dort eine unbeschwerte Kindheit und Jugendzeit. Da sein Vater ein begeisterter Tennisspieler war, kam Becker schon als Kind mit dem Sport in Berührung. Nach dem Abschluss der Schule mit der mittleren Reife verließ Boris seine Heimatstadt in Richtung Monte Carlo.
 
1980/81 siegten Becker und Steffi Graf  beim Brühler Jüngsten Tennis Cup.  In den Jahren 1982 bis 1984 wurde er dreimal deutscher Tennisjuniorenmeister. Beim "Orange Bowl" in Miami Beach 1983/1984, der als inoffizielle Weltmeisterschaft der Tennisjunioren gilt, kam Becker sowohl im Einzel als auch im Doppel in das Finale, wo er geschlagen  wurde.  
 
In demselben Jahr besiegte Becker im Tennisturnier in Wimbledon im Finale Kevin Curren. Er war nicht nur der erste deutsche Wimbledon-Sieger, sondern mit 17 Jahren auch der jüngste seit Bestehen des Turniers. Der deutschen Tennisnationalmannschaft gelangen im Davis-Cup Turnier mit Unterstützung Beckers Siege gegen die Mannschaften der USA und der Tschechoslowakei.  Becker wurde von der deutschen Sportpresse zum "Sportler des Jahres" ernannt. Im Sommer 1985 wurde Boris Becker über Nacht zu einem Sportidol.
 
1986 gelangen Becker zahlreiche Finalsiege; unter anderem gegen Mats Wilander im Berliner Young Masters-Turnier und gegen Ivan Lendl beim Grand-Prix-Turnier in Chicago, wie auch gegen Edberg in Toronto. Becker erzielte auch seinen zweiten Wimbledon-Sieg  und gewann zum dritten Mal in Folge das Young-Masters-Turnier. Die deutsche Sportpresse ernannte Becker zum zweiten Mal zum "Sportler des Jahres".
 
1987 trennte sich Becker von seinem Trainer Bosch,  zum nächsten Trainer wurde Frank William Dick, der zuvor die britische Leichtathletik-Nationalmannschaft betreut hatte. 
 
Im Juni schied Becker in Wimbledon  bereits in der zweiten Runde aus. 1988 erreichte er sieben Grand-Prix Siege, verlor jedoch im Wimbledon-Finale gegen Edberg. Die deutsche Nationalmannschaft gewann  zum ersten Mal den Davis-Cup. In den nächsten Jahren gelangen Becker reihenweise große Erfolge, darunter mehrere Grand-Slam-Titel und ein Olympiasieg 1992. Zeitweise rückte Becker auf den ersten Platz der Weltrangliste vor.  
 
1989  errang Becker Siege in fünf von sechs Grand-Prix Finalspielen und der erneute Gewinn des Davis-Cup für die deutsche Nationalmannschaft. Der Tennis-Weltverband ITF ernannte Becker zum Weltmeister und er wurde zum dritten Mal zum "Sportler des Jahres" gekürt. 1990 sagte Becker seine Teilnahme an den Davis-Cup Spielen ab. Er erlitt zahlreiche Niederlagen, im November musste er sogar wegen einer Oberschenkelverletzung das Spiel gegen Edberg vorzeitig beenden. In einigen Monaten erholte er sich, triumphierte 1991 bei den Australian Open  gegen Lendl und rückte auf den ersten Platz der Weltrangliste vor.   
 
1993 heiratete Boris Becker die Schauspielerin Barbara Feltus. Buchstäblich in den nächsten Monaten rutschte Becker auf Platz elf der Weltrangliste. 1994 kam der erste Sohn Beckers, 1999 der zweite zu Welt. 

1995 gewann  Becker die Weltmeisterschaft der Association of Tennis Professionals (ATP) und gelangte ein letztes Mal in das Wimbledon-Finale. Bei den Turnieren in Queens, Australien und München 1996 siegte Becker, aber bereits 1997 erklärte er seinen offiziellen Rücktritt von Wimbledon und den Grand Slam- Turnieren, blieb aber "Freizeit-Profi".  
 
Ihm gelang der Übergang auf die Funktionärs- und Business-Ebene. Der deutsche Tennis-Bund berief Becker zum Teamchef der deutschen Davis-Cup-Mannschaft. Außerdem übernahm er die Leitung des Mercedes-Junioren-Teams, schloss einen Interviewvertrag mit dem Fernsehsender SAT 1 ab und gündete eine eigene Marketingfirma. Gleichzeitig wurde er Co-Kommentator sportlicher Ereignisse bei dem Fernsehsender Premiere. 1999 endete Beckers Karriere im Profisport endgültig. 2000  wurde er internationaler Botschafter der US-National Football League (NFL) und Mitglied des Beirats beim FC Bayern München.  
 
Ende 2000 kam es überraschend zur Trennung von Boris und Barbara. Sofort kursierten die unterschiedlichsten Gerüchte über die Gründe der Trennung. Noch vor der Blitzscheidung 2001 in Miami, wo Barbara Becker fortan mit ihren beiden Kindern lebte, tauchten plötzlich Gerüchte über eine außereheliche Vaterschaft Beckers auf, und es zeigte sich bald, dass Angela Ermakowa, ein russisches Model, mit dem er in London eine kurze Affäre hatte, die Mutter von Becker-Tochter Anna war.
 
Beckers Privatleben spielte sich auch weiterhin vor den Augen der Öffentlichkeit ab. Allein blieb Becker dennoch nicht lange, man sah ihn in verschiedenster Begleitung, zumeist mit Frauentypen, die seiner "Lebensliebe" Barbara ähnlich waren.   
 
Im Jahr 2002 wurde er wegen der Hinterziehung von Einkommens- und Vermögenssteuern in Höhe von 1,7 Millionen zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.  
 
2003  veröffentlichte Becker seine Biographie "Augenblick verweile doch". Im nächsten Jahr moderierte er die Talkshow "Becker 1:1". 

2009 erklärte Becker, dass er seine aktuelle Lebensgefährtin Lilly Kerssenberg, mit der er schon früher eine Beziehung unterhielt, heiraten  will. Neben seiner Scheidung und verschiedenen Liebesaffären zogen auch Gerüchte über Steuerhinterziehung immer wieder große Aufmerksamkeit auf Becker. Neben seinen Autohäusern unterhält Becker heute einige Marketing-Firmen und ist Gesellschafter eines Sportartikelherstellers.



Boris Becker - ein Name für große Siege und große Niederlagen, für Triumph und Scheitern. Auch nach dem Ende seiner Traumkarriere als Tennis-Superstar bewegt das Leben dieses Mannes Millionen. Doch die Geheimnisse seines Lebens kennt nur er selbst. In seiner Autobiografie spricht er ehrlich und sehr offen über 35 Jahre Boris Becker. Von den frühen Jahren der überwältigenden Erfolge und der Einsamkeit in Hotelzimmern, von der Strenge des Trainers Ion Tiriac und der Härte des Vaters, von Alkohol und Sex, von Freunden und Feinden, vom Scheitern seiner Traumehe mit Barbara, von Affären und von den verdienten Millionen, die ihn beinahe ins Gefängnis gebracht hätten. Die vielen Facetten fügen sich zum bisher unbekannten Bild eines Lebens zwischen Traum und Albtraum.

   

Einer für alle

...Matchball. Fünf Schritte an die Grundlinie. Mein Arm wird schwer, ganz wacklig. Ich schaue auf meine Füße und stolpere beinahe. Ein heftiges Zittern ergreift meinen Körper, als würde ich gleich die Kontrolle über mich verlieren. Ich stehe wieder an der Grundlinie, an der ich zum 1 : 0 im ersten Satz aufgeschlagen habe. 5 : 4. Das Ende kommt näher. Matchball. Ich muss einen Weg finden, wie ich diese vier Punkte nach Hause bringe.

Beim letzten Wechsel ist mir fast das Herz in die Hose gerutscht. Ich sehe ihn vor mir, den Gipfel der Tenniswelt. Kevin Curren, mein Gegner, macht Druck. 0 : 15. 15 beide. 30 : 15. 40 : 15. Ich will, will, will den Sieg, schaue nur noch auf meine Füße, auf den Schläger. Ich höre nichts mehr. Ich versuche die Kontrolle zu behalten. Luftholen. Aufschlag - Absprung wie beim Fallschirmspringen. Doppelfehler. 40 : 30. Was nun? Wie soll ich den Ball in dieses Rechteck auf der anderen Seite setzen, das plötzlich zu schrumpfen scheint? Ich konzentriere mich auf den Ballwurf und haue einfach drauf.

Dieser letzte Aufschlag war beinahe überirdisch - zumindest die Folgen. Der Sieg war meine ganz persönliche Mondlandung. 1969 Apollo 11, 1985 Wimbledon 1. Neil Armstrong hüpfte damals von der Leiter der Raumfähre "Eagle" in den Mondstaub und übermittelte den Erdenbürgern historische Gefühle: "Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit." Ich dachte nach dem letzten Ballkontakt auf dem Rasen des Centre Court von Wimbledon lediglich: "Menschenskind, das ist nicht wahr." ...

   

Lebenslauf in Daten

1967 Boris Becker wird als Sohn eines Architekten in Leimen bei Heidelberg geboren. Da sein Vater ein begeisterter Tennisspieler ist, kommt Becker schon als Kind mit dem Sport in Berührung.
1980/81 Becker und Steffi Graf siegen beim Brühler Jüngsten Tennis Cup.
1982-1984 Becker ist dreimal deutscher Tennisjuniorenmeister.
1983/1984 Beim "Orange Bowl" in Miami Beach/Florida, der als inoffizielle Weltmeisterschaft der Tennisjunioren gilt, gelingt Becker sowohl im Einzel als auch im Doppel in das Finale, wo er sich jedoch geschlagen geben muss.
1984 Becker verlässt nach frühen Erfolgen bei Schülertennisturnieren das Heidelberger Helmholtz-Gymnasium nach der Mittleren Reife. Sein Ziel ist es, Tennisprofi zu werden. Sein Vorbild ist der schwedische Tennisspieler Björn Borg. Bei seiner ersten Teilnahme am Grand Slam-Turnier in Wimbledon gelangt Becker bis in die dritte Runde, bevor er wegen einer Verletzung ausscheidet. Bei den Australian Open errreicht er das Viertelfinale.
1985 In Birmingham besiegt Becker Stefan Edberg und wird Junioren-Weltmeister im Tennis. Sieg beim Einladungsturnier von Portland. Erster Grand Prix Sieg beim Tennisturnier des Londoner Queen's Club. Im Tennisturnier in Wimbledon besiegt Becker im Finale Kevin Curren. Er ist nicht nur der erste deutsche Wimbledon-Sieger, sondern mit 17 Jahren auch der jüngste seit Bestehen des Turniers. Der deutschen Tennisnationalmannschaft gelingen im Davis-Cup Turnier mit Unterstützung Beckers Siege gegen die Mannschaften der USA und der Tschechoslowakei. Sie unterliegt im Finale der schwedischen Mannschaft. Becker wird von der deutschen Sportpresse zum "Sportler des Jahres" ernannt
1986 Becker gelingen zahlreiche Finalsiege; unter anderem gegen Mats Wilander im Berliner Young Masters-Turnier und gegen Ivan Lendl beim Grand-Prix-Turnier in Chicago, wie auch gegen Edberg in Toronto. Becker erzielt seinen zweiten Wimbledon-Sieg gegen den Weltranglistenersten Lendl. Zum dritten Mal in Folge gewinnt er das Young-Masters-Turnier. Die deutsche Sportpresse ernennt Becker zum zweiten Mal zum "Sportler des Jahres".
1987 Becker trennt sich von seinem Trainer Bosch und kommentiert es mit den Worten: "Ich brauche einen Trainer, der nicht Tag und Nacht auf mich aufpasst". Die Nachfolge Boschs als Trainer tritt Frank William Dick an, der zuvor die britische Leichtathletik-Nationalmannschaft betreut hat. Becker sorgt durch mehrere Wutausbrüche auf dem Turnierplatz für Negativschlagzeilen. Becker leidet unter Typhus und einer Magen-Darm-Erkrankung. In Wimbledon scheidet Becker bereits in der zweiten Runde aus. Das Kinderhilfswerk UNICEF beendet die Zusammenarbeit mit Becker, der seit 1986 "Sportbotschafter" war, da Becker künftige Spiele in Südafrika trotz des Apartheidsregimes nicht generell ausschließt. Bob Brett wird Beckers neuer Trainer.
1988 Becker erreicht sieben Grand-Prix Siege. Er verliert jedoch im Wimbledon-Finale gegen Edberg. Die deutsche Nationalmannschaft gewinnt erstmals den Davis-Cup.
1989 Zum dritten Mal siegt Becker in Wimbledon. Hinzu kommen Siege in fünf von sechs Grand-Prix Finalspielen und der erneute Gewinn des Davis-Cup für die deutsche Nationalmannschaft. Der Tennis-Weltverband ITF ernennt Becker zum Weltmeister und er wird zum dritten Mal zum "Sportler des Jahres" gekürt.
1990 Becker sagt seine Teilnahme an den Davis-Cup Spielen ab. Er erleidet zahlreiche Niederlagen, unter anderem gegen Edberg beim Turnier in Wimbledon. In der zweiten Jahreshälfte gelingen Becker wichtige Finalsiege auch gegen Edberg, den er als Weltranglistenersten ablösen möchte. Im Finale der French Open muss Becker wegen einer Oberschenkelverletzung das Spiel gegen Edberg vorzeitig beenden.
1991 Bei den Australian Open triumphiert Becker gegen Lendl und rückt auf den ersten Platz der Weltrangliste vor. Die Spitzenposition behält er jedoch nur 20 Tage, da er sich wiederum verletzt. Niki Pilic wird für drei Monate Beckers Trainer. Danach wird Becker von Tomas Smid betreut. In Wimbledon unterliegt Becker im Finale seinem Teamkollegen Michael Stich.
1992 Bei den Olympischen Spielen gewinnt Becker eine Goldmedaille im Doppel
1993 Becker trennt sich von seinem Manager Ion Tiriac. Dessen Nachfolger wird Axel Meyer-Wölden. Becker heiratet die Schauspielerin und Sängerin Barbara Feltus und rutscht auf Platz elf der Weltrangliste.
1994 Geburt des Sohnes Noah Gabriel. Startrainer Nick Bolletieri übernimmt die Betreuung Beckers. Becker gelingt es in Wimbledon, das Halbfinale zu erreichen, wo er jedoch gegen Goran Ivanisevic verliert.
1995 Becker gewinnt die Weltmeisterschaft der Association of Tennis Professionals (ATP) und gelangt ein letztes Mal in das Wimbledon-Finale.
1996 Bei den Turnieren in Queens, Australien und München siegt Becker. Im Zusammenhang mit den von Tiriac geschlossenen Verträgen erhebt die Steuerfahndung den Verdacht der Steuerhinterziehung und durchsucht während Beckers Abwesenheit seine Münchener Villa.
1997 Becker erklärt seinen offiziellen Rücktritt von Wimbledon und den Grand Slam- Turnieren, bleibt aber "Freizeit-Profi". Ihm gelingt der Übergang auf die Funktionärs- und Business-Ebene. Der deutsche Tennis-Bund beruft Becker zum Teamchef der deutschen Davis-Cup-Mannschaft. Außerdem übernimmt er die Leitung des Mercedes-Junioren-Teams, schließt einen Interviewvertrag mit dem Fernsehsender SAT 1 ab und gündet eine eigene Marketingfirma. Gleichzeitig wird er Co-Kommentator sportlicher Ereignisse bei dem Fernsehsender Premiere. Ein Großteil der von der Steuerfahndung beschlagnahmten Akten wird zurückgegeben.
 1998 Die Steuerfahndung ermittelt erneut gegen Becker.
1999 Im ATP-Turnier Finale in Hongkong verliert Becker gegen Andre Agassi. Beckers Vater stirbt in Heidelberg. Geburt des zweiten Sohnes. Becker zieht sich als Teamchef der Davis-Cup-Mannschaft zurück. Carl-Uwe Steeb wird sein Nachfolger.
2000 Becker wird internationaler Botschafter der US-National Football League (NFL).Mitglied des Beirats beim FC Bayern München.
2001 Barbara Feltus und Becker lassen sich scheiden.
2003 Veröffentlichung der Biographie "Augenblick verweile doch".
2004 Becker moderiert die Talkshow "Becker 1:1". Neben seinen Autohäusern unterhält Becker einige Marketing-Firmen und ist Gesellschafter eines Sportartikelherstellers.
2009 heiratet Becker Lilly Kerssenber

       

 

 
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Концепция модуля разработана в ноябре 2009 года в рамках проекта " Виртуальная кафедра немецкой филологии"
2009-2011 А.Л.Сотникова, Л.И.Подгорная
cvsw.ru * 2011
Система Orphus