Bert (Bertolt) Brecht

 

   

Lebenslauf in Worten


Bertolt Brecht , der eigentlich eigentlich Eugen Berthold Friedrich Brecht hieß, wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg als ältester von zwei Söhnen von Berthold Brecht und dessen Frau Sophie geboren. Der Vater war Direktor einer Papierfabrik, die Mutter erzog den kleinen Eugen und seinen jüngeren Bruder Walter im Sinne jener bürgerlich-biederen Bourgeoisie, die später im Zentrum Brechtscher Kritik stehen wird. Eugen, der erst später seinen zweiten Taufnamen (aber ohne „h“) zu seinem Rufnamen machte,  war ein eher zurückhaltendes, etwas kränkliches Kind.

Sein erstes Drama verfasste Brecht mit 16 Jahren. Nach dem Notabitur im Ersten Weltkrieg ließ sich Bertolt Brecht 1917 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München für das Studium der Medizin und der Naturwissenschaften immatrikulieren, aber sein wirkliches Interesse galt dem Schreiben. 1918, wenige Wochen vor dem Ende des Ersten Weltkriegs, musste er zurück zum Militär und wurde als Sanitätssoldat in einem Seuchenlazarett in Augsburg eingesetzt. Das Leid, das er dort sah, machte den Zwanzigjährigen zum bewussten Pazifisten.

Seine Geliebte Paula Banholzer schenkte ihm 1919 einen Sohn, 1922 kam sein zweites Kind zur Welt, bald nach dessen Geburt  lernte Bertolt Brecht in Berlin die Schauspielerin Helene Weigel kennen, die 1924 ihren gemeinsamen Sohn Stefan zur Welt brachte.

In München fand er Zugang zum Kutscher-Kreis um den Theaterwissenschaftler Arthur Kutscher *, wo er nicht nur Frank Wedekind * kennen lernte, sondern auch mit Kutschers Freund Hanns Johst zusammentraf, den späteren Leiter der NS-Reichsschriftkammer * . In der Zeit der Weimarar Republik entstand das Theaterstück „ Spartakus “, das später unter dem Titel „ Trommeln in der Nacht “ bekannt wurde. Brechts neuer Freund Lion Feuchtwanger trug wesentlich dazu bei, dass  dieses Stück 1922 eine sehr erfolgreiche Uraufführung in der Inszenierung von Otto Falckenberg an den Münchner Kammerspielen erlebte. In der Zwischenzeit lernte Brecht Karl Valentin und Liesl Karlstadt kennen, mit denen er das Kabarettprogramm „ Die rote Zibebe “ auf die Bühne brachte und 1922 auf Empfehlung des einflussreichen Theaterkritikers Herbert Jhering den Kleist-Preis bekam. Aus der Zusammenarbeit zwischen Brecht und Feuchtwanger entstand eine Neufassung von Christopher Marlowe * „ King Edward “ unter dem Titel „ Das Leben König Eduards II. “ . D as Stück, das Brecht selbst inszenierte, erlebte seine Uraufführung 1923 – es war Brechts letzte Arbeit in München.

Das Theaterstück „Baal“, das Brecht im Alter von 20 Jahren schrieb, wurde 1923 in Leipzig uraufgeführt. Gleich darauf wurde das anarchische, expressionistische Stück verboten, das von einem vermeintlichen Dichter- und Musikergenie handelt, einem jungen Mann, der sich und seine engsten Freunde zerstört. Im nächsten Jahr zog Bertolt Brecht von München nach Berlin, wo Max Reinhardt * ihn und seinen zwei Jahre älteren Kollegen Carl Zuckmayer *als Dramaturgen für das Deutsche Theater unter Vertrag nahm.

1927 wurde "Mann ist Mann" uraufgeführt und Bertolt Brechts erste Gedichtsammlung "Hauspostille" herausgegeben. In Berlin schuf er zusammen mit dem Komponisten Kurt Weill * eine neue Form des Musiktheaters: es war „Die Dreigroschenoper“. Kurt Weill komponierte die Musik und verschmolz in den sparsam instrumentierten Songs wirkungsvoll Elemente des Jazz und der traditionellen Musik mit Foxtrott-, Shimmy- und Tangorhythmen. Die Uraufführung fand am 1928 im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin statt. „Die Dreigroschenoper“ wurde zu einem der größten Theatererfolge der  20er Jahre. Brecht war aber entsetzt, denn der Erfolg  zeigte, dass ihn das Publikum nicht verstand. Obwohl die Handlung im viktorianischen London spielt, richtete sich Brechts beißende Satire auf die privilegierten Vertreter der von ihm für unmenschlich gehaltenen bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft der Weimarer Republik. Der Erfolg der „Dreigroschenoper“ bewies außerdem, dass Brecht bei diesem Stück – nicht zuletzt wegen der mitreißenden Songs – mit seiner Absicht gescheitert war, die Zuschauer durch illusionszerstörende Effekte, die er Verfremdungseffekte nannte, zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Bühnengeschehens und zum Nachdenken über die Missstände in der Gesellschaft zu bringen.

Bertolt Brecht führte das „epische Theater“ ein. In den "Anmerkungen" zu "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" formulierte Brecht 1928 seine Vorstellungen vom "epischen Theater", wo den Zuschauern keine illusionär-geschlossenen Bühnenwelten geboten werden sollten, sondern Konflikte, die sie aktiv mit durchdenken und mit entscheiden sollten. Statt unkritische Emotionen hervorzurufen, konfrontierte er die Zuschauer mit gesellschaftlichen Problemen und regte sie zu eigenständigem Denken an, indem er Kulissen und Requisiten auf ein Minimum beschränkte. Darsteller, die das Spiel unterbrachen und sich mit Kommentaren direkt an das Publikum wandten, steigerten den erwünschten Verfremdungseffekt. Einige von Brecht eingesetzte und weiterentwickelte Verfahren entstammten sogar dem russischen Revolutionstheater, mit dem sich Brecht bereits 1919 beschäftigt hatte. 

1929 heiratete er die 31jährige Helene Weigel, und im Oktober des folgenden Jahres bekam ihr Sohn eine Schwester. Im Frühjahr 1930 kam es nach der Leipziger Uraufführung von „ Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny “ zu einem Skandal, aber  die Weillschen Lieder, wie bereits im Falle der " Dreigroschenoper " , wurden zu einem Verkaufsschlager. Das Jahr 1931 begann mit der Filmpremiere der „ Dreigroschenoper “ . Ende des Jahres lagen Bühnenfassung und Druckmanuskript von „ Die Heilige Johanna der Schlachthöfe “ vor, das die Wandlung des Heilsarmeemädchens * Johanna zur proletarischen Heldin vorführt. 1932 verschärfte sich die politische Lage in Deutschland zusehends, was auch Brecht zu spüren bekam,  weil seine Stücke immer öfter verboten wurden. „ Die Heilige Johanna der Schlachthöfe “ war 1932 von Radio Berlin urgesendet, zur Uraufführung kam es erst 1957. Und der Film „ Kuhle Wampe “ wurde gleich ganz verboten; nach einigen Protesten und Verhandlungen gelang Brecht eine Uraufführung in Moskau.

Einen Tag nach dem Reichstagsbrand emigrierten Bertolt Brecht und Helene Weigel mit ihren beiden Kindern über Prag und Wien in die Schweiz, dann nach Paris und schließlich über Kopenhagen nach Svendborg in Dänemark. Brechts Stücke waren in Deutschland  verboten und 1935 wurde ihm auch die Staatsbürgerschaft entzogen. 1934 besuchte ihn Hanns Eisler *, zusammen arbeiteten sie an der Neufassung des Stückes „ Die Rundköpfe und die Spitzköpfe oder Reich und reich gesellt sich gern “, der künstlerischen Auseinandersetzung mit Hitlers Machtergreifung, die 1936 in Kopenhagen seine Uraufführung erlebte. Außerdem entstand das " Einheitsfrontlied " . 1935 arbeitete Brecht an der Szenenfolge „ Furcht und Elend des Dritten Reiches “ und besuchte Moskau. Im Juni wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. In Paris nahm Brecht am Ersten Internationalen Schriftstellerkongress * zur Verteidigung der Kultur teil, bei dem er seine berühmte Rede " Eine notwendige Feststellung zum Kampf gegen die Barbarei "hielt.

1937 war die erste Fassung von „ Die Gewehre der Frau Carrar “ fertig, Brechts Stellungnahme zum spanischen Bürgerkrieg. Das Stück wurde in Paris uraufgeführt. Die Musik stammte von Paul Dessau *.  Im Sommer stellte Brecht die Sammlung „ Svendborger Gedichte “ zusammen und im November entstand in nur drei Wochen die erste Fassung von „ Leben des Galilei“. 1939 entstand „ Der gute Mensch von Sezuan “ , die Parabel um die Selbstentfremdung. Danach begab sich Brecht für eine Vortragsreise nach Stockholm, benutzte aber die Gelegenheit, um nach Schweden überzusiedeln. Dort entstanden „ Mutter Courage und ihre Kinder “, die Darstellung jener Mutter, die aus den sie umgebenden Katastrophen nichts lernt, und „Das Verhör des Lukullus“, ein weiteres Lehrstück, das sich mit dem Krieg auseinandersetzte. 1940 zog Brecht mit seiner Familie nach Finnland, wo er im Herbst „ Herr Puntila und sein Knecht Matti “ abschloss. 

1941 entstand „ Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui “ , kurz darauf erlebte „ Mutter Courage und ihre Kinder “ am Zürcher Schauspielhaus seine Erstaufführung. In demselben Jahr kam Brecht nach Moslau und von dort mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Wladiwostok, wo sich die Familie nach Kalifornien einschifften ließ. Bertolt Brecht ließ sich in Santa Monica nieder und versuchte, Aufträge für Hollywood-Plots zu bekommen, aber das gelang ihm nur ein einziges Mal im Jahre 1943. Er traf sich regelmäßig mit anderen deutschen Emigranten wie zum Beispiel Thomas und Heinrich Mann, befreundete sich mit Charlie Chaplin und schrieb mit Lion Feuchtwanger 1942 das Drama „Die Gesichte der Simone Machard“. Das Jahr 1943 brachte die Zürcher Uraufführungen von „ Der gute Mensch von Sezuan “ und „ Leben des Galilei “. 1944 arbeitete Brecht am „ Kaukasischen Kreidekreis “. Dieses Stück präsentierte mit der Richterfigur Azdak eine ähnliche Widerstandsfigur wie sie auch in anderen Stücken immer wieder erschien.

Wegen seiner gesellschaftskritischen Ansichten musste sich Bertolt Brecht 1947 vor dem Senatsausschuss zur Untersuchung „unamerikanischer Umtriebe“ in Washington einem peinlichen Verhör unterziehen. Das war ein erniedrigendes und peinliches Verfahren. Brecht hatte sich wegen vermuteter kommunistischer Kontakte und Aktivitäten zu verantworten, es konnte ihm aber nichts nachgewiesen werden. Am nächsten Tag verließ er mit Frau und Tochter Amerika, statt der Uraufführung der amerikanischen Version seines Stücks „Leben des Galilei“ in Beverly Hills mit Charles Laughton * in der Titelrolle beizuwohnen. Der Sohn Stefan blieb in den USA. Brecht flog zunächst nach Paris, um von dort nach Zürich weiterzureisen. Im dortigen Schauspielhaus fand 1948 unter Brechts Regie die Uraufführung von „ Herr Puntila und sein Knecht Matti “ statt.

Da ihm die Alliierten die Einreise in die Westzonen verweigerten, ging er nach Ost-Berlin, wo er mit seiner Frau 1949 das Berliner Ensemble gründete, das ab 1954 im "Theater am Schiffbauerdamm" zu einer der wichtigsten Experimentierbühnen Europas heranwuchs. 1950 wurde Brecht zum Mitglied der Deutschen Akademie der Künste berufen, 1951 fand unter Brechts Regie die Premiere von „ Mutter Courage und ihre Kinder “ im Berliner Ensemble statt, im März hatte die Oper „ Das Verhör des Lukullus “ in der Staatsoper Premiere.  In demselben Jahr erhielt Brecht den Nationalpreis der DDR 1. Klasse.

Anfang 1954 wurde Brecht in den Künstlerischen Beirat des Ministeriums für Kultur unter Kulturminister Johannes R. Becher * berufen. Im März bezogen Brecht und Weigel zusammen mit dem Berliner Ensemble das Theater am Schiffbauerdamm, in dem Brecht bereits in den 20er Jahren große Erfolge feiern konnte. Das Theater eröffnete mit Brechts Bearbeitung von Moliéres „ Don Juan “ . Auch in seinen letzten Lebensjahren in Ost-Berlin hatte Brecht gegen ästhetische und ideologische Kritiker zu kämpfen. In diesen Jahren schrieb er kein einziges Stück mehr, sondern widmete sich der Verwaltung seines "Nachlasses" und der sorgfältigen Inszenierung seiner Stücke. Zu seinen letzten Inszenierungen gehörte "Das Leben des Galilei", dessen Aufführung am Schiffbauerdamm er aber nicht mehr erlebte. Im Juni berief man Brecht zum Vizepräsidenten der Deutschen Akademie der Künste, im Oktober fand die deutsche Erstaufführung  von „ Kaukasischer Kreidekreis “ unter Brechts Regie statt. Im Mai 1955 reiste Brecht mit Helene Weigel und Käthe Rülicke nach Moskau, um im Kreml den Internationalen Stalin-Preis entgegenzunehmen.

Am 14. August 1956 starb Brecht an den Folgen eines Herzinfarkts. Er wurde unweit seines Wohnhauses auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beigesetzt.


Der Schriftsteller und Regisseur gilt als einflussreichster deutscher Dramatiker und Lyriker des 20. Jahrhunderts. Er gilt als Begründer des epischen Theaters. Mit seinem Begriff vom epischen Theater entwickelte Brecht neue Darstellungskonzepte, die unter anderem von einer publikumswirksamen Wirkungsästhetik geprägt sind. Seine Dramen verbinden lehrhafte und künstlerische Aspekte. Auch seine lyrischen Werke stellte er in den Dienst seiner Auffassung und gab der modernen Lyrik neue Impulse. Brecht schuf ein umfangreiches und vielseitiges Werk, das unter anderem 30 Dramen, 150 Prosatexte, 1.300 Gedichte, diverse Lieder, drei Romane, zahlreiche Fragmente, Tagebücher und Briefe umfasst.


Parabel: Herr K. sprach über die Unart, erlittenes Unrecht stillschweigend in sich hineinzufressen, und erzählte folgende Geschichte:
Einen vor sich hin weinenden Jungen fragte ein Vorübergehender nach dem Grund seines Kummers.
„Ich hatte zwei Groschen für das Kino beisammen“, sagte der Knabe, „da kam ein Junge und riss mir einen aus der Hand,“ und er zeigte auf einen Jungen, der in einiger Entfernung zu sehen war.
„Hast du denn nicht um Hilfe geschrien?“ fragte der Mann.
„Doch“, schluchzte der Junge.
„Kannst du denn nicht lauter schreien?“ fragte der Mann.
„Nein,“ sagte der Junge und blickte ihn mit neuer Hoffnung an. Denn der Mann lächelte.
„Dann gib auch den her,“ sagte er, nahm ihm den letzten Groschen aus der Hand und ging unbekümmert weiter.

 
 

Und der Haifisch, der hat Zähne
Und die trägt er im Gesicht
Und Macheath, der hat ein Messer
Doch das Messer sieht man nicht.

An ’nem schönen blauen Sonntag
Liegt ein toter Mann am Strand
Und ein Mensch geht um die Ecke
Den man Mackie Messer nennt.
Und die andern sind im Licht.
Und man siehet die im Lichte
Die im Dunkeln sieht man nicht.

     

Lebenslauf in Daten

10. Februar 1898 Bertolt (eigtl. Eugen Berthold Friedrich) Brecht wird als Sohn des kaufmännischen Angestellten Berthold Brecht und dessen Frau Sophie in Augsburg geboren.
1916 :Bekanntschaft mit Paula Banholzer.
1917 Notabitur im Ersten Weltkrieg. Immatrikulation an der Universität München für Medizin und Naturwissenschaften. Brecht nimmt dieses Studium allerdings nie ernsthaft auf, da er in erster Linie literarisch arbeiten will.
1918 Brecht wird als Lazarettsoldat eingezogen. Er wird  Mitglied des Augsburger Arbeiter- und Soldatenrates.
1919 Geburt von Brechts und Banholzers Sohn.
1922 Uraufführung seines kritisch-engagierten, linksorientierten Stücks "Trommeln in der Nacht" in München. Die Buchausgabe seines ersten Dramas "Baal" erscheint. Es liegt bereits seit zwei Jahren vor, wird jedoch nicht gedruckt, da ein Verbot befürchtet wurde. Heirat mit der Opernsängerin Marianne Zoff. Aus der Ehe geht eine Tochter hervor. Bei der Premiere von "Trommeln in der Nacht" in Berlin lernt Brecht Helene Weigel kennen.
1924 Er siedelt nach Berlin über, wo er zusammen mit Carl Zuckmayer als Dramaturg für Max Reinhardt am Deutschen Theater tätig ist.
ab 1926 In sogenannten Lehrstücken erläutert er gesellschaftliche Mißstände. Obwohl er mit den revolutionären Zielen der Kommunisten sympathisiert, wird er nie Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Geburt des Sohns von Brecht und Weigel.
1927 Mitarbeit am Theater Erwin Piscators. Scheidung von seiner Frau.
1928 Gemeinsam mit Kurt Weill Bearbeitung der "Beggar's Opera". Völlige Umgestaltung des Stücks, das als "Dreigroschenoper" im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin mit großem Erfolg uraufgeführt wird. Die "Dreigroschenoper" kann als erstes Stück des sogenannten epischen Theaters angesehen werden. Brecht strebt nicht mehr die Identifikation der Zuschauer mit seinen Heldinnen und Helden an, sondern eine kritische Distanz, die er durch Verfremdung erzielen will.
1929 Heirat mit Weigel, mit der er ein weiteres Kind hat.
1930 Die Uraufführung der Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" in Leipzig endet als Theaterskandal. Geburt der Tochter.
1931 Uraufführung des Films "Die Dreigroschenoper". Arbeit am Drehbuch zu dem Film "Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?", der die Probleme des Proletariats zeigt.
1932 Die Filmprüfstelle in Berlin verbietet den Film "Kuhle Wampe" wegen kommunistischer Agitation. Nach großem öffentlichem Protest wird der Film in einer entschärften Fassung uraufgeführt.
1933 Einen Tag nach dem Reichstagsbrand verlässt Brecht mit seiner Familie Deutschland und begibt sich über Prag nach Wien, in die Schweiz und schließlich nach Dänemark. Während des Exils entstehen viele seiner Gedichte, die fast alle dem antifaschistischen Kampf gewidmet sind. Er arbeitet dabei eng mit Walter Benjamin und Hanns Eisler zusammen.
1935 Brecht wird die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Teilnahme am Ersten Internationalen Schriftstellerkongress in Paris.
1937 "Die Gewehre der Frau Carrar" in Paris mit Weigel als Carrar uraufgeführt.
1939 Mitarbeit an der Übersetzung der Erinnerungen von Martin Andersen Nexö. Wegen der Kriegsgefahr Übersiedlung nach Schweden.
1940 Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Dänemark und Norwegen Übersiedlung nach Finnland.
1941 Im finnischen Exil entsteht das Parabelstück "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui", zu dem ihn Eindrücke auf seiner USA-Reise 1935/36 inspirierten. Uraufführung von "Mutter Courage und ihre Kinder" in Zürich. Übersiedlung in die USA.
1943 In New York trifft sich Brecht mit vielen emigrierten Intellektuellen zusammen. Er wird Mitglied beim "Council for a Democratic Germany". Brechts und Banholzers Sohn fällt als deutscher Soldat an der Ostfront.
1945 Nach Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki ändert Brecht die Konzeption für "Galileo Galilei". In der ersten, dänischen Fassung stellte Galilei den unabhängigen Wissenschaftler dar. In der zweiten, amerikanischen Fassung wird sein Forschertum durch politisches Versagen zu einem rücksichtslosen Laster, das nur den Machthabern dient. In der dritten, Berliner Fassung beklagt Galilei seine Verantwortungslosigkeit.
1947 Aufführung von "Galileo Galilei" in Beverly Hills. Vorladung vor das Komitee für unamerikanische Tätigkeit in Washington. Sofort danach Abreise aus den USA in die Schweiz.
1949 Premiere einer überarbeiteten Version von "Mutter Courage und ihre Kinder" in Berlin mit Helene Weigel als Courage. Brecht engagiert Schauspieler für sein eigenes Ensemble, mit dessen Gründung Weigel beauftragt wurde. Übersiedlung nach Ost-Berlin. Das Berliner Ensemble stellt sich mit "Herr Puntila und sein Knecht Matti" erstmals der Öffentlichkeit vor. Brecht leitet als Erster Spielleiter des Theaters die künstlerische Arbeit.
1950 Brecht nimmt an der Gründungsveranstaltung der Deutschen Akademie der Künste teil, deren Vizepräsident er 1954 wird.
1951 Brecht wird mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet.
1953 Brecht wird von der 5. Generalversammlung des PEN-Zentrums Ost und West zum Präsidenten gewählt. Wie viele Intellektuelle der DDR befürwortet Brecht zunächst das restriktive Vorgehen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) gegen die Demonstranten. Kurz darauf distanziert er sich in seinen "Buckower Elegien" von der Partei.
1954 Umzug des Berliner Ensembles in das Theater am Schiffbauerdamm.  Verleihung des Stalin-Preises für Frieden und Verständigung zwischen den Völkern.
1955 Brecht spricht auf der Tagung des Deutschen Friedensrats in Dresden. Er übergibt ihm eine Petition mit über 175.000 Unterschriften gegen die Pariser Verträge, die die Aufnahme der BRD in das westliche Verteidigungsbündnis North Atlantic Treaty Organization (NATO) vorsehen.
1956 Teilnahme am VI. Deutschen Schriftstellerkongress.  Bertolt Brecht stirbt an den Folgen eines Herzinfarkts.

 



 

 
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