Konrad Duden wurde am 3. Januar 1829 als zweiter Sohn des Liqueurfabrikanten Johann Konrad Duden und dessen Ehefrau Juliane Charlotte auf dem Gut Bossigt in Lackhausen (heute: Wesel) geboren. Weil sich Johann Konrad Duden als Unternehmer überschuldete, musste er 1833 das Landgut Gläubigern verlassen und mit seiner Familie wegziehen.
Ein Freiplatz im evangelischen Waisenhaus in Wesel und Stipendien ermöglichten es Konrad Duden trotz der finanziellen Schwierigkeiten, die Vereinigte höhere Bürgerschule und Gelehrtenschule (heute: Konrad-Duden-Gymnasium) in Wesel zu besuchen. Im Alter von siebzehn Jahren machte er sein Abitur und immatrikulierte sich an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn für ein Studium der Philologie, Germanistik und Geschichte. Als Mitglied der Verbindung „Germania“ * beteiligte er sich im Revolutionsjahr 1848 an den Demonstrationen der Burschenschaften *. Nach 4 Semestern aber musste er das Studium aus finanziellen Gründen abbrechen.
Aus demselben Grund arbeitete er als Hauslehrer in Frankfurt-am-Main. Trotz des Studienabbruchs legte er 1854 mit einer Ausnahmegenehmigung eine Prüfung ab, in der er die Note "Im ganzen befriedigend" erhielt. Im gleichen Jahr promovierte Konrad Duden an der Philosophischen Fakultät der Philipps-Universität Marburg, und zwar ohne Rigorosum, allein aufgrund seiner philologischen Dissertation „De Sophoclis Antigona“ (Über die Antigone von Sophokles). Außerdem trat er eine Stelle am Archivgymnasium in Soest an, wo er als Lehramtskandidat aufgenommen wurde. Doch schon kurze Zeit später gab er diese Stelle zugunsten einer Anstellung als Hauslehrer in Genua auf. Erst 1858 kehrte er an das Gymnasium zurück und wurde dort Lehrer.
1861 heiratete Duden Adeline Sophia Jacob, die elf Jahre jüngere Tochter eines deutschen Konsuls, mit der er sieben Kinder hatte. Auch beruflich hatte Konrad Duden Erfolg. Anfang 1869 zog Konrad Duden mit seiner Frau und drei in Soest geborenen Kindern nach Schleiz im Fürstentum Reuß, wo er bis 1876 das Städtische Rutheneum-Gymnasium leitete. 1871 gründete Konrad Duden mit finanzieller Unterstützung von Honoratoren einen „Allgemeinen Bildungsverein“ – eine Vorform der Volkshochschule – in Schleiz.
Öffentliches Interesse erweckte Konrad Duden durch die Herausgabe seines Werkes "Zur deutschen Rechtschreibung" im Jahre 1871. Im Jahr darauf folgte das später als „Schleizer Duden“ bezeichnete Buch „Die deutsche Rechtschreibung. Abhandlungen, Regeln und Wörterverzeichnis mit ethymologischen Angaben“. Mit diesem Werk schlug er eine Vereinfachung und Verbesserung der deutschen Orthographie "im Sinne des ihr zugrunde liegenden Prinzips einer möglichst regelmäßigen Entsprechung von Schreibung und Lautung" vor. Dieses Werk machte Duden so bekannt, dass er 1876 zur "Ersten Orthographischen Konferenz" entsandt wurde. Der Versuch der „Herstellung größerer Einigkeit in der deutschen Rechtschreibung“ scheiterte jedoch, weil Reichskanzler Otto von Bismarck sein Veto gegen die in Berlin erarbeiteten Reformvorschläge einlegte.
1880 zog Duden mit seiner großen Familie nach Hersfeld und wurde dort Direktor des Königlichen Gymnasiums. Trotz des Misserfolges der Konferenz stellte Duden seine Arbeit nicht ein, und so entstand 1880 sein bedeutendstes Werk: Das "Vollständige Orthographische Wörterbuch der deutschen Sprache". Dieses unter Einbeziehung bayerischer Besonderheiten auf preußischen Regeln fußende Werk erklärten die Vertreter der deutschen Bundesstaaten und Österreich-Ungarns, die sich vom 17. bis 19. Juni 1901 in Berlin versammelt hatten (II. Orthografische Konferenz), zur Grundlage einer Vereinheitlichung der deutschsprachigen Rechtschreibung, die durch einen Beschluss des Bundesrats ab 1903 für den amtlichen und schulischen Gebrauch im gesamten Reichsgebiet verbindlich eingeführt und sowohl von der Schweiz als auch von der Doppelmonarchie * übernommen wurde. Dieses Werk, das später nach seinem Autor einfach Duden genannt wurde, verband einen Regelteil über die Prinzipien der deutschen Rechtschreibung mit einem ausführlichen Wörterbuchteil, der schon in der ersten Auflage 27000 Wörter enthielt.
Bis ins hohe Alter blieb Konrad Duden aktiv. Neunundzwanzig Jahre lang leitete er das Königliche Gymnasium zu Hersfeld nach dem Motto „In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas“ (wo es notwendig ist: Einheit der Meinung, wo es verschiedene Möglichkeiten gibt: Freiheit der Entscheidung; immer jedoch Fürsorge). So trat er erst 1905, im Alter von 76 Jahren, in den Ruhestand. Sein Name war inzwischen so bekannt, dass ihn die im selben Jahr erschienene 9. Auflage seines Wörterbuchs und Regelwerks im Titel trug: „Duden. Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter“.
Am 1. August 1911 verstarb der Sprachwissenschaftler Konrad Duden im Alter von 82 Jahren in Wiesbaden-Sonnenberg und wurde in Bad Hersfeld beigesetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es vier Jahrzehnte lang in der DDR und in der Bundesrepublik Deutschland getrennte Duden-Ausgaben. Anfang 1990 setzten sich die Mitarbeiter der Mannheimer Duden-Redaktion und des Leipziger Bibliografischen Instituts zusammen, um einen gemeinsamen Duden zu erarbeiten. Der erschien 1991.