Am 21. April 1782 wurde Friedrich Wilhelm August Fröbel in Oberweißbach/Thüringen geboren. Er war das jüngste von sechs Kindern des Pfarrers Johann Jacob Fröbel und seiner Ehefrau. Die Mutter starb bereits neun Monate nach Friedrichs Geburt. Als der kleine Fröbel vier Jahre alt war, heiratete sein Vater wieder. Die Stiefmutter zog sich bald zugunsten ihrer eigenen Kinder von Friedrich zurück. Sie verweigerte ihm sogar das "Du" als Anrede. Zusätzlich wurde Friedrichs unfrohe Kindheit durch die dogmatische Gläubigkeit des Vaters belastet, dessen orthodoxe Religiosität den sensiblen Jungen enorm ängstigte. Friedrich durfte das elterliche Grundstück nicht verlassen und mit den Dorfkindern spielen, der Junge gewann aber ein inniges Verhältnis zur Natur.
Auf Wunsch seines Vaters wurde der Knabe in der "besseren" Mädchenschule des Ortes unterrichtet. Schlagartig veränderte sich Friedrichs Verhalten, als ihn sein Onkel Superintendent Johann Christoph Hoffmann zu sich in das Pfarrhaus von Stadt-Ilm holte. Hier gewann er „Freiheit des Gemüts und erstarkte körperlich“. Nach dem Schulabschluss kam Fröbel wieder nach Oberweißbach zurück und nahm eine Lehre als Rentsekretär, später als Förster auf. Mit 17 Jahren erhielt er von seinem Vater die Erlaubnis, in Jena studieren zu dürfen. Die Studiensemester in Jena und in Göttingen ließen hauptsächlich naturwissenschaftliches Interesse erkennen, in Göttingen kamen noch philosophische und sprachwissenschaftliche Studien dazu. Er studierte aber ohne Ziel und Plan, geriet in Geldnot und machte Schulden.
Dem abgebrochenen Studium folgten vier Jahr Wanderschaft und Ausübung verschiedener Tätigkeiten. 1805 übersiedelte Fröbel nach Frankfurt-am-Main. Dort wollte er sich der Architektur widmen. Doch durch die Bekanntschaft mit dem Pestalozzianhänger* Gottlieb Anton Gruner, dem Leiter der Frankfurter Musterschule, in der nach Pestalozzis pädagogischen Prinzipien gelehrt wurde, entschloss sich Fröbel, Lehrer zu werden. Bereits 1805 bekam der junge Fröbel an Gruners Musterschule eine Stelle als Lehrer und wanderte zu Fuß nach Iferten (Yverdun), um Pestalozzi in seiner weltberühmten Erziehungseinrichtung aufzusuchen. 1806 übernahm Fröbel eine Hauslehrerstelle bei der angesehenen Frankfurter Adelsfamilie von Holzhausen. Sein Unterrichtsprogramm umfasste unter anderem auch Gartenarbeit, körperliche Übungen, Wanderungen wie auch den Umgang mit Holz, Pappe und Papier.
1808 reiste Fröbel mit drei Söhnen der Familie von Holzhausen erneut zu Pestalozzi. Nach tiefgreifenden Konflikten mit dem großen Pädagogen und seiner Erziehungsinstitution kehrte er 1810 nach Frankfurt zurück. Fröbel blieb noch bis Juni 1811 als Hauslehrer bei dieser Familie. Nach einem Studium der Naturwissenschaften in Göttingen und Berlin trat er 1813 als Freiwilliger dem Lützower Freikorps bei und kämpfte an der Seite Theodor Körners, Joseph v. Eichendorffs, dem Turnvater F. L. Jahns und seiner späteren Mitarbeiter, Langethal und Middendorf.
Von 1814 bis 1816 arbeitete Fröbel am Mineralogischen Instutut der Berliner Universität, wo er auch seine spätere Frau kennen lernte. Seinen Plan, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen, gab er zugunsten der Erziehung der drei Kinder seines verstorbenen Bruders auf. Fröbel ging mit den ihm anvertrauten Kindern nach Griesheim/Thüringen und gründete dort 1816 die Allgemeine deutsche Erziehungsanstalt, die er ein Jahr später nach Keilhau bei Rudolstadt verlegte. Mit dieser Gründung hatte er eine Erziehungs- und Bildungsinstitution geschaffen, die nahezu alle Züge der Landerziehungsheime hatte. Dort wurden folgende Prinzipien befolgt: "Der Umgang zwischen Lehrern und Zöglingen ist partnerschaftlich. Man redet sich mit Du an. Abhärtung und einfache Lebensweise sind selbstverständlich, die Kost ist ländlich und gesund. Es wird viel Sport getrieben; im Sommer Laufen, Schwimmen und Spiel, im Winter Schlittschuhlaufen und Rodeln. Jedes Jahr wird eine größere Wanderung unternommen". Ein Teil des Bedarfes an Lebensmitteln wurde von den Erziehern und Schülern selbst erzeugt. "Freie, denkende, selbstätige Menschen" wollte Fröbel bilden, die auf das spätere Leben gut vorbereitet sind. Die Statistik weist aus, dass 1820 12 Zöglinge, 1821 20 und 1825 bereits 56 Zöglinge betreut wurden. 1818 heiratete Fröbel die zwei Jahre ältere Henriette Wilhelmine Hoffmeister. Die Ehe blieb kinderlos.
1826 publizierte Fröbel sein bedeutendstes Werk "Die Menschenerziehung, die Erziehungs-, Unterrichts- und Lehrkunst, angestrebt in der allgemeinen deutschen Erziehungsanstalt zu Keilhau. Erster Band. Bis zum begonnenen Knabenalter". Der zweite Band, der Zeit des Jugendalters und seiner schulpädagogischen Betreuung gewidmet, war nie erschienen. Nach Fröbel ist das Ziel aller Erziehung, den Menschen der ihm eigenen Bestimmung zuzuführen, ihn "zur freien Darstellung des in ihm wirkenden Göttlichen" zu erheben. Die Erziehung sollte zuerst "nachgehend" (nur behütend, schützend, nicht vorschreibend, bestimmend, eingreifend) verfahren, dem Gang der Natur folgend. Wie Rousseau* ging er auch davon aus, dass der Mensch ursprünglich gut sei. Nach der philosophischen "Begründung des Ganzen" nahm Fröbel auch Stellung zum kindlichen Spiel. Er wehrte sich dagegen, das Spiel der Kinder als "Spielerei" oder "Müßiggang" zu qualifizieren. Vielmehr betonte er, dass das Spiel die "gesunde Entwicklung" des jungen Menschen fördert. Eindringlich forderte Fröbel die Eltern auf, das Spiel der Kinder zu "pflegen" und zu "nähren".
1831 übersiedelte Fröbel in die Schweiz. Dort wirkte er mehr oder weniger erfolgreich als Leiter von Erziehungsanstalten in Wartensee, Willisau und Burgdorf. Nach kurzem Zwischenaufenthalt in Berlin ließ sich Fröbel 1837 in Blankenburg/Thüringen nieder. Höhepunkt seines Wirkens war die Stiftung des Allgemeinen Deutschen Kindergartens, dessen Gründungsveranstaltung 1840 im Rathaus zu Blankenburg erfolgte. Fröbel ging davon aus, dass Erziehung ein gemeinsames Werk von Familie, Kindergarten und Schule sein soll. Die Eltern, besonders aber die Mütter und "Kinderbildnerinnen", sollten sich der allgemeinen Aufgabe der Erziehung und Pflege des Kleinkindes widmen. Schon die Benennung "Kindergarten" bedeutete Fröbels Programm. Im Zusammenhang mit den Auffassungen über das Spiel entwickelte Fröbel, schon vor der Gründung des Kindergartens, "Spielmittel": "Spielgaben" und "Beschäftigungs- oder Bildungsmittel" (heute Fröbel-Material genannt). Damit wollte er das Kind in seiner "Allseitigkeit" anregen, sein Fühlen, Ahnen, Denken und Erkennen, seine Motorik, Phantasie und Kreativität aktivieren. Nach Friedrich Fröbel soll das Kindergartenkind entwickelnd erzogen, von innen heraus gebildet werden. Die von ihm entwickelten Flecht- und Faltarbeiten und Arbeiten mit Naturmaterialien so z.B. Eicheln, Kastanien, Stroh und dergleichen haben heute noch ihren festen Platz bei der Beschäftigung mit unseren Kindern.
Ab 1842 unternahm Fröbel viele Missionsreisen in große Städte Deutschlands, um Interesse an seiner Vorschulpädagogik zu wecken. Er hielt Kurse für junge Frauen und Mütter zur Unterweisung in seinen Methoden der Vorschulerziehung ab. 1844 veröffentlichte Fröbel sein letztes großes Werk "Mutter- und Kose-Lieder, wie auch Lieder zu Körper-, Glieder- und Sinnenspielen. Zur frühen und einigen Pflege des Kindheitlebens. Ein Familienbuch". Mit der Veröffentlichung der "Mutter- und Kose-Lieder" hatte Fröbel vor, Pestalozzis unvollständig gebliebenes "Buch der Mütter" zu vollenden.
Mit der Märzrevolution des Jahres 1848 sah Fröbel die Zeit und große Chance gekommen, seinem Kindergarten und seiner Spielpflege zum endgültigen Durchbruch zu verhelfen. Im August 1848 fand in Rudolstadt eine Lehrerversammlung statt. Die anwesenden Freunde deutscher Volkserziehung, besonders von Kindergärten, diskutierten leidenschaftlich über Sinn und Zweck des Kindergartens. Trotz starker Kritik wurde eine Resolution verabschiedet und an alle deutschen Regierungen gesandt.
1849 übersiedelte Fröbel nach Bad Liebenstein. Dort gründete er die Anstalt für allseitige Lebenseinigung durch entwickelnd-erziehende Menschenbildung, eine Ausbildungsstätte für Kindergärtnerinnen mit Internat und Kindergarten. Ein Jahr später erfolgte der Umzug dieser allumfassenden Erziehung- und Bildungsanstalt in das Jagdschlösschen Marienthal. Diese Ausbildungsstätte entwickelte sich rasch zu einem geistigen und pädagogischen Zentrum. Von nah und fern kamen Frauen und Männer nach Marienthal, um sich von Fröbel ausbilden zu lassen. Das halbjährliche Ausbildungsprogramm war sehr vielfältig und umfangreich. Zu den Ausbildungsgebieten gehörten die richtige körperliche Pflege und Wartung der Kinder, die theoretische und praktische Einführung in die Fröbelsche Spielmethodik, Unterweisungen über die psychischen Besonderheiten im Kindesalter, Übungen im richtigen Umgang mit Kleinkindern, Unterweisungen über Spiele zur Glieder- und Körperentwicklung und letztlich Anleitungen zur richtigen Naturbeobachtung und Gartenpflege.
1851 ging Fröbel eine zweite Ehe mit seiner ehemaligen Schülerin Louise Levin ein. Seine erste Frau war 1839 gestorben. Ein schwerer Schicksalsschlag war für den alternden Pädagogen das 1851 verhängte Verbot der Kindergärten im Königreich Preußen. Erst 1860 konnte dieses unsinnige Verbot aufgehoben werden. Fröbel konnte dieses freudige Ereignis nicht mehr erleben. Das Kindergartenverbot hatte seine Lebenskraft gebrochen. Er starb am 21. Juni 1852 im Schloss Marienthal. Der weltweit bekannteste deutsche Pädagoge wurde in Schweina, unweit von Marienthal, beerdigt. Erst 1860, acht Jahre nach Fröbels Tod, wurde das Kindergartenverbot aufgehoben.