Georg Simon Ohm wurde am 16. März 1789 in Erlangen geboren. Sein Vater war Schlossermeister und entstammte einer alten Handwerkerfamilie. Die Mutter kam aus einer Schneiderfamilie und starb früh. Ohm hatte einen jüngeren Bruder Martin, war nie verheiratet und blieb zeit seines Lebens kinderlos. Der Vater studierte mit seinen Söhnen Georg Simon und Martin noch in seinen letzten Jahren fleißig Mathematik. Der sechzehnjährige Georg Simon ging ins Gymnasium an die Erlanger Universität. Wegen finanzieller Schwierigkeiten musste er es jedoch nach einem Jahr abbrechen und ging für sechs Jahre als Mathematiklehrer an eine Privatschule in der Schweiz. Aus der Schweiz kehrte er in die Heimatstadt zurück und promovierte 1811 mit der Arbeit "Über Licht und Farben" zum Dr. phil.
Das erste Buch, von dem er sich wissenschaftlichen Ruf erhoffte, brachte ihm keinen Erfolg. Als die Preußen in Köln ein neues Schulwesen aufbauten, wechselte Georg Simon Ohm an den Rhein als Betreuer der physikalischen Sammlung des Jesuitenkollegs und Lehrer für Mathematik und Physik. Er gab den größten Teil seines Einkommens für die eine Physik-Sammlung und das chemische Labor aus und experimentierte eifrig.
Gemeinsam mit seinem Bruder wirkte er für drei Semester als Privatdozent für Mathematik. Die Einnahmen waren jedoch so gering, dass er sich entschloss, ab 1813 eine Lehrerstelle an der Realschule in Bamberg anzunehmen. 1817 fand er eine neue Stelle als Oberlehrer für Mathematik und Physik am Gymnasium des damals preußischen Köln, wo er eine für damalige Verhältnisse sehr gute physikalische Sammlung vorfand. Das trug dazu bei, dass sich Ohms Interesse nun stärker der Physik zuwandte. Ohm galt als ausgezeichneter Lehrer und war bei seinen Schülern sehr beliebt. Viele seiner ehemaligen Schüler wurden später selbst gute Mathematik- und Physiklehrer.
Anfang 1821 entdeckte Georg Simon Ohm den grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Stromstärke, Spannung und Widerstand des Leiters. Heute wird es nach ihm das Ohmsche Gesetz genannt: Spannung gleich Stromstärke mal Widerstand. Seine Entdeckung veröffentlichte er in der Arbeit "Bestimmung des Gesetzes, nach welchem die Metalle die Kontaktelektrizität leiten". Ein jahr später begründete er theoretisch sein Gesetz in der umfangreichen Monografie "Die galvanische Kette, mathematisch behandelt".
Dank seiner Entdeckung wurde der Name Ohm zur internationalen Einheit des elektrischen Widerstandes, bezeichnet durch das große Omega, was 1893 vom Elektrischen Welt-Kongress in Chicago festgelegt wurde. Ohm erkannte die universelle Bedeutung dessen, was er experimentell ermittelt hatte. 1828 verzichtete er auf seine Stelle in Köln, ließ sich für ein Jahr beurlauben, zog zu seinem Bruder Martin, der mittlerweile in Berlin Professor war, Hier gab er nur noch ein paar Stunden Unterricht an der Kriegsschule Berlin.
Nach vielen Jahren erhielt Ohm 1833 die Professur für Physik am Königlich-bayerischen Polytechnikum in Nürnberg, das er auch von 1839 bis 1849 als Rektor leitete. Im Juni 1839 ernannte ihn die Preußische Akademie der Wissenschaften zum korrespondierenden Mitglied. Die Royal Society in London link* ehrte ihn 1841 mit der Copley-Medaille, die nach damaligen Vorstellungen dem heutigen Nobelpreis entspricht. Vor ihm hatte sie als einziger deutscher Gelehrter nur Carl Friedrich Gauß erhalten. In demselben Jahr wurde Ohm Mitglied der Akademie in Turin, 1842 auswärtiges Mitglied der Londoner Royal Society.
Ohm konstruierte die Ohm'sche Drehwaage zur Messung der Stromstärke, schrieb 1839-1844 Beiträge zur Akustik. In der Arbeit "Über die Definition des Tones nebst daran geknüpfter Theorie der Sirene und ähnlicher tonbildender Vorrichtungen" aus dem Jahr 1843 klärte Ohm theoretisch die Lochsirenenversuche verschiedener Forscher auf und erklärte den Unterschied zwischen Ton und Klang. Hermann Ludwig Ferdinand von Helmholtz nannte diese Erklärung das Ohm'sche Gesetz der Akustik.
Das einzige bekannte Porträt zeigt Ohm mit dem in seinen letzten Lebensjahren in der bayerischen Landeshauptstadt. König Maximilian II. von Bayern hatte Ohm 1849 nach München geholt und ihn zum zweiten Konservator der mathematisch-physikalischen Sammlung, 1852 als Ordentlichen Professor für Physik und Mathematik zum Leiter des physikalischen Kabinetts der Universität München ernannt. Ihm wurde das Ordenskreuz des Maximilians-Ordens für Wissenschaft und Kunst vor der Halsbinde verliehen. Zugleich wurde Ohm Minsterialreferent für die Telegraphenverwaltung. Die Stadt Nürnberg verlieh ihm 1850 das Ehrenbürgerrecht.
Zwei Jahre nach der späten Anerkennung, am 6. Juli 1854, starb der 65 Jahre alte Physiker an den Folgen eines Schlaganfalles. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Südfriedhof in München. An der Technischen Universität München erhielt er ein Denkmal, das Deutsche Museum zeigt seine Instrumente. Die Staatliche Akademie für angewandte Technik in Nürnberg wurde zum Jahrhundert-Jubiläum 1933 in "Ohm-Polytechnikum Nürnberg" umbenannt. Die Fachhochschule Nürnberg erhielt 1983 vom Bayerischen Landtag per Gesetz den Namen "Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg" verliehen.