Remarque wurde als zweites von fünf Kindern des Buchbinders Peter Franz Remark und Anna Maria Remark am 22. Juni 1898 in Osnabrück geboren. Getauft wurde er auf den Namen
Erich Paul Remark. Seit 1924 nannte er sich Remarque, diese französische Schreibweise des Familiennamens hatte sein Großvater im 19. Jahrhundert aufgegeben. Den zweiten Vornamen Maria verwendete er ab November 1922.
Seine Mutter verlor Remarque früh, die Beziehungen mit dem Vater waren kühl. Finanzielle Gründe zwangen die Familie, häufig umzuziehen. Nach dem Abschluss der Johannisvolksschule, wo er ab 1904 bis 1912 lernte, besuchte Remarque das katholische Lehrerseminar. Im Ersten Weltkrieg wurde er 1916 nach einem Notexamen eingezogen und kam 1917 als Soldat an die Westfront, wo er einen Monat später durch mehrere Granatsplitter an Arm und Bein verwundet wurde. Er kam in ein Armeespital in Duisburg, wo er bis zum Ende des Krieges blieb. Während der Zeit seiner Genesung und des späteren Dienstes in einer Schreibstube im Lazarett in Duisburg hatte Remarque Zeit und Muße, Gedichte und kleinere Prosaarbeiten zu verfassen. Nach Kriegsende legte er 1919 seine Lehramtsprüfung ab und unterrichtete in den nächsten zwei Jahren an verschiedenen Volksschulen: ab August 1919 als Volksschullehrer in Lohne, ab Mai 1920 in Klein Berßen und ab August 1920 in Nahne. Mit seinem Antrag auf Beurlaubung vom Schuldienst endete diese Episode im Jahre 1920.
Sein Erstlingswerk, der Jugendroman „Die Traumbude“, war ein Misserfolg. Remarque schlug sich als Agent für Grabsteine und Organist durch. Schließlich war er Zeitungsredakteur beim Osnabrücker „Tageblatt“, der „Echo-Continental“ aus Hannover. Für „Continental“ verfasste er auch Werbetexte, darunter mehrere Folgen einer Comic-Serie, die er mit „E.M.R.“ unterschrieb. 1925 wurde er Redakteur bei der Zeitschrift "Sport im Bild" in Berlin. Reiseskizzen, Kurzgeschichten und sein zweiter Roman „Station am Horizont“ (in Fortsetzungen), erschienen in dieser Illustrierten. Während seiner Zeit in Hannover und Berlin wurden etwa 100 Prosatexte Remarques in verschiedenen Tages- und Wochenzeitungen veröffentlicht.
In seinem 1928 für die „Vossische Zeitung“ geschriebenen Roman „Im Westen nichts Neues“ verarbeitete er neben seiner eigenen Erfahrungen auch Erzählungen anderer Soldaten, die er im Lazarett kennen gelernt hatte. Der Roman brachte Remarque Erfolg als Schriftsteller, Weltruhm und finanzielle Unabhängigkeit, aber auch viele Feinde. Die Nationalsozialisten verunglimpften das Buch und den Autor durch Hetzkampagnen und Denunziationen. Bald nach seinem Erschienen als Buch im Jahre 1929 und der Hollywood-Verfilmung durch Lewis Milestone im Jahre 1930 machte der Roman Erich Maria Remarque weltbekannt. Das Buch war in über 45 Sprachen übersetzt worden.
In dieser Zeit lernte Remarque den Drehbuchautoren und Dramatiker Karl Gustav Vollmoeller kennen. Ihre Bekanntschaft vertiefte sich in der Zeit von Remarques Exil nach 1933. Die erfolgreiche Verfilmung des Romans wurde aber schon vor 1933 verboten. Bald schrieb Remarque den Roman „Der Weg zurück“, in dem er die Rückkehr der Soldaten in die Heimat schilderte. Teile dieses ebenfalls auf persönlichen Erfahrungen basierenden Romans verfasste er 1929 und 1930 während seiner Aufenthalte in Osnabrück im Hause der Weinhandlung Hoberg.
Auf Grund der Hetze der NSDAP, besonders von Goebbels, verließ Remarque im Januar 1933, einen Tag nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, Deutschland und lebte zunächst in Porto Ronco im Schweizer Kanton Tessin. Hier nahm er Kontakt zu anderen emigrierten deutschen Schriftstellern auf, zu denen Thomas Mann, Carl Zuckmayer, Ernst Toller, Else Lasker-Schüler
link*, Ludwig Renn
link* gehörten, und gewährte anderen Emigranten aus Deutschland Unterschlupf. In seinem Haus in Porto Ronco am Lago Maggiore im Schweizer Tessin beendete er nach der endgültigen Emigration im Jahre 1933 den Roman „Drei Kameraden“.
Seine Bücher wurden bei der Bücherverbrennung 1933 in Deutschland mit dem „Feuerspruch“ „Gegen literarischen Verrat am Soldaten des Weltkriegs, für Erziehung des Volkes im Geist der Wehrhaftigkeit!“ verbrannt. In Deutschland wurde Remarques Schwester Elfriede Scholz Opfer der nationalsozialistischen Barbarei. Wegen "Wehrkraftzersetzung' wurde sie 1943 zum Tode verurteilt und hingerichtet. Der Vorsitzende des Volksgerichtshofes, Freisler, soll in der mündlichen Verhandlung gesagt haben: "Ihr Bruder ist uns entwischt, Sie aber werden uns nicht entwischen."
1938 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt und er lebte offiziell ab 1939 in den USA. Hier traf er auf weitere deutsche Emigranten wie Lion Feuchtwanger, Bertolt Brecht, Artjom Dmitriev und die Schauspielerin und Nazigegnerin Marlene Dietrich. Im amerikanischen Exil schrieb er den Roman, der 1941 in London unter dem Titel „Flotsam“ auf Englisch und in Stockholm unter dem Titel „Liebe Deinen Nächsten“ auf Deutsch erschien. 1947 bekam er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Ab 1948 lebte er abwechselnd in den USA und im schweizerischen Porto Ronco. In dieser Zeit erschienen neue Romane: „Der Funke Leben“ (1952), ein Roman, der die Greuel der Konzentrationslager schildert, und „Zeit zu leben und Zeit zu sterben“ (1954). Die Verbitterung über seine Ausbürgerung aus Deutschland hatte er nie überwinden können.
1956 erschien „Der schwarze Obelisk“, dessen Thema die Auseinandersetzung mit dem geistigen Klima seiner Heimatstadt in den 20er Jahren war. Sein Theaterstück „Die letzte Station“, 1956 in Berlin uraufgeführt, zeigte das Kriegsende in Berlin und das unterschiedliche Bewusstsein der Deutschen nach der Befreiung. 1959 folgte der Roman „Der Himmel kennt keine Günstlinge“, den er inhaltlich mit eigenen Arbeiten der 20er Jahre verband. Mit „Die Nacht von Lissabon“ (1961) kehrte er zum Emigrantenthema zurück. Als vierter Emigrantenroman folgte „Schatten im Paradies“, der erst nach Remarques Tod 1971 von seiner zweiten Frau Paulette Goddard-Remarque veröffentlicht wurde.
Remarque war zweimal verheiratet. Außerdem hatte er Affären mit Marlene Dietrich, Greta Garbo und anderen Frauen. Am 25. Februar 1958 heiratete er die Schauspielerin Paulette Goddard, die frühere Ehefrau Charlie Chaplins, mit der er bis zu seinem Tod in seiner Wahlheimat Tessin lebte.
Anläßlich seines 65. Geburtstages verlieh ihm seine Vaterstadt 1964 die Möser Medaille, die ihm im Herbst 1964 in seinem Haus am Lago Maggiore überreicht wurde, da Remarque aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Verleihung nach Osnabrück kommen konnte. Drei Jahre danach erhielt er das Bundesverdienstkreuz und 1968 wurde Remarque als Korrespondierendes Mitglied in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt aufgenommen. Er wurde Ehrenbürger der Städte Ascona und Ronco.
Remarque starb am 25. September 1970 in Locarno an einem Aortenaneurysma, nachdem er in den Jahren zuvor bereits mehrere Herzinfarkte erlitten hatte. Remarque wurde auf dem Friedhof von Ronco sopra Ascona beigesetzt.
1986 wurde die Remarque-Gesellschaft Osnabrück gegründet. 1988 wurde zu seinem 90. Geburtstag in Osnabrück ein Remarque-Jahr mit einer Gedenkausstellung und vielen Veranstaltungen durchgeführt. Seit Mai 1989 ist das Remarque-Archiv der Öffentlichkeit zugänglich. 1988 und 1991 erfolgen durch "die Probebühne" in Osnabrück die Uraufführungen von zwei bisher unbekannten Theaterstücken Remarques. 1991 gründete seine Heimatstadt Osnabrück Remarque zu Ehren den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis.
Im Jahre 1995 hatte der Historiker Tony Judt das Erich-Maria-Remarque-Institut der New York University European Studies gegründet. An den ehemaligen Wohnhäusern Remarques in Berlin wurden Gedenktafeln angebracht. In der Dorfmitte Klein Berßens, seiner Arbeitsstelle ab Mai 1920, wurde eine Straße nach ihm benannt. In Löhne (NRW) wurde nach ihm ein Platz unweit des Bahnhofs benannt. In Wietmarschen-Lohne wurde eine Straße nach Remarque benannt. Auf dem Schulhof der dortigen Grundschule wurde eine Gedenktafel angebracht.