Heinrich Schliemann

 

  Heinrich Schliemann (click to see larger image) Heinrich Schliemann  

Lebenslauf in Worten


Heinrich Schliemann wurde am 6. Januar 1822 in Neubukow (Mecklenburg) als das fünfte von neun Kindern des Pastors Ernst Schliemann und dessen Frau Luise, Tochter des späteren Bürgermeisters von Sternberg geboren. Als Schliemann 7 Jahre alt war, schenkte ihm der Vater zu Weihnachten Georg Ludwig Jerrer's "Weltgeschichte". Dieses Buch faszinierte den Kleinen und er beschloss, eines Tages die Stadt auszugraben. Mit elf Jahren schrieb er schon einen Aufsatz über Odysseus und Agamemnon auf Lateinisch. Weil der Vater 1823 die Pfarrstelle in Ankershagen übernommen hatte, wuchs Schliemann in dem Dorf in Ostmecklenburg auf. Nach dem Tod der Mutter 1831 kam er in die Familie seines Onkels Friedrich Schliemann in die Nähe von Grevesmühlen.

Aus Geldmangel musste er den 1833 begonnenen Besuch des Gymnasiums abbrechen und auf die Realschule gehen. 1836 begann er eine Lehrzeit als Handelsgehilfe bei einem Krämer in Fürstenberg, aber eine Verletzung bei der Arbeit zwang ihn, das Geschäft zu verlassen. Danach war Schliemann für kurze Zeit in Hamburg angestellt. 1842 bekam er eine Stellung als Kontorbote in Amsterdam und begann Fremdsprachen zu erlernen. Innerhalb eines Jahres lernte er Niederländisch, Spanisch, Italienisch und Portugiesisch. 1844 begann er auch Russisch zu lernen. Innerhalb von vier Jahren eignete er sich vierzehn Fremdsprachen an. Die Arbeitgeber schätzten seine Fähigkeiten und entschieden sich, ihn nach St. Petersburg zu entsenden.

1846 kam Schliemann in St. Petersburg im Auftrag seines Arbeitgebers als Indigo-Händler an und gründete hier eine Handelsniederlassung. Bald begann er mit anderen Gütern, solchen wie Wein, Salpeter, Zucker, Tee, und Kaffee zu handeln. Bereits ein Jahr später eröffnete er dort ein eigenes Handelshaus und erwarb die russische Staatsbürgerschaft. 1850 besuchte er Amerika und eröffnete in Kalifornien eine Bank, wo er im Winter 1851-1852 Goldstaub verkaufte und erfolgreich in amerikanische Eisenbahnprojekte investierte. 1852 kehrte er nach St. Petersburg zurück. Durch Waffenlieferungen an die zaristische Armee im Krimkrieg wurde er sehr reich und heiratete die russische Kaufmannstochter Jekaterina Petrowna Lyshina. Diese Ehe war von Anfang an unglücklich, seine Frau verachtete seine Geschäftstätigkeit und weigerte sich, auf Reisen ins Ausland zu gehen.

Schliemann setzte fort, Sprachen zu erlernen und lernte in diesen Jahren Schwedisch, Dänisch, Polnisch und Slowenisch. 1855 kam der Sohn Segrue zur Welt, 1858 die Tochter Natalia. Drei Jahre später die zweite Tochter Nadezhda. 1856 erlernte er auch Latein und Altgriechisch und wollte sich aus dem Geschäftsleben zurückziehen. 1865 verfasste Heinrich Schliemann sein erstes Buch „La Chine et le Japon“. Ab 1866 studierte er Altertumswissenschaften an der Sorbonne in Paris. 1868 zog er nach Griechenland. 1869 promovierte er mit seinem zweiten Werk „Ithaque, le Péloponnèse, Troie. Recherches archéologiques“ an der Universität Rostock.

1869 reiste Schliemann in die USA, um die amerikanische Staatsangehörigkeit und die Scheidung zu beantragen. Seine zweite Ehe mit Sophia, einer Griechin, erwies sich als erfolgreich. Sie unterstützte ihren Mann in allen Unternehmungen. Sein Interesse an Troja nahm mit Jahren zu. Er ging nach Paris und studierete dort Altertumswissenschaften und Archäologie. 1870 unternahm er in der Türkei erste Probegrabungen. 1871 und 1872 begann er, in Hissarlik (Türkei) zu graben.

1873 wurde der sogenannte „Schatz des Priamos“ gefunden. Damit kam Heinrich Schliemann zu Ruhm und Ehren. Mit Trojas Entdeckung eröffnete Schliemann der Altertumswissenschaft ein völlig neues Arbeitsgebiet. Allerdings geriet er in eine Auseinandersetzung mit der Hohen Pforte link* um den trojanischen Schatz. Denn den brachte er heimlich aus dem Land. Gegen eine Zahlung von 50.000 Francs verzichteten 1874 die osmanischen Behörden auf die Rückgabe. 1879 begann die fünfte Grabungskampagne in Troja. Daran beteiligten sich auch die Wissenschaftler Émile Burnouf aus Paris und Rudolf Virchow aus Berlin.

1882  wurde die sechste Grabungskampagne in Troja unter Mitarbeit von Wilhelm Dörpfeld durchgeführt. 1889 fand die erste Troja-Konferenz auf Hissarlik unter Beteiligung des Hauptmanns Emil Bötticher, der seit 1884 die Grabungsresultate zu Troja öffentlich anzweifelte, statt. Im März 1890 fand die zweite internationale Gelehrtenkonferenz auf Hissarlik statt und die siebente Grabungskampagne in Troja mit Wilhelm Dörpfeld und Rudolf Virchow folgte.

Die Ruinenstätte Mykene besuchte Schliemann zum ersten Mal 1869. Hier suchte er das Grab des Agamemnon, des sagenhaften Helden der griechischen Streitmacht vor Troja. 1874 führte er Versuchsgrabungen in Mykene durch. 1876 begannen die genehmigten Ausgrabungen. Sehr schnell entdeckte er fünf Schachtgräber aus der Zeit um 1600 vor Christus. Diese Gräber enthielten viele und wertvolle Grabbeigaben. Der größte Fund war die sogenannte „Maske des Agamemnon“. Die kann nach heutigen Erkenntnissen allerdings nicht Agamemnon zugeordnet werden, da sie rund 300 Jahre vor den Ereignissen des Trojanischen Krieges geschaffen wurde. 1878 und 1879 führte er weitere Ausgrabungen in Hissarlik durch.

1880 unternahm Heinrich Schliemann erste Grabungen in Orchomenos. Dabei wurde das „Schatzhaus des Minyas“ freigelegt. 1881 folgte eine zweite Ausgrabung in Orchomenos. 1884 begann Heinrich Schliemann mit den Grabungen in Tiryns, die 1885 und 1886 gemeinsam mit Wilhelm Dörpfeld link* fortgeführt wurden. 1886 unternahm Heinrich Schliemann eine Nilreise durch Ägypten. 1888 begann er mit Ausgrabungen in Alexandria und unternahm gemeinsam mit Rudolf Virchow eine weitere Reise durch das Land der Pharaonen.

Nach der siebten Kampagne in Troja starb Schliemann am 26. Dezember 1890 überraschend in Neapel. Seine Leiche wurde nach Athen überführt und dort 1892 in einem von ihm selbst entworfenen Mausoleum beigesetzt. Den Schatz von Priamos, den Schliemann in Troja fand, spendete er den Preußischen Museen zu Berlin.

Im zweiten Weltkrieg wurde der Schatz als Kriegsbeute nach Moskau gebracht. 1956 kehrte Schliemanns Schatz nach Deutschland zurück. Schliemann hegte den Wunsch, ein Mausoleum für sich zu errichten, um ein Kennzeichen der Geschichte zu setzen und unsterblich zu werden, wie die Helden seines Troja. Das Mausoleum, das er auf einem Hügel in Athen errichten ließ, ist heute ein Museum. Statt dessen wurde für ihn ein Mausoleum auf dem Friedhof I in Athen errichtet, mit der Inschrift über dem Eingang "Dem Heros Schliemann". An der Vorderseite seines Grabs steht seine Büste direkt über dem Motiv des Königs Proitos, der die hoch ragenden Wände von Tiryns erbauenden Kyklopen leitet. So sollte die Unsterblichkeit durch eine Parallele zwischen Proitos` Kyklopen, dem Geburtsort von Herkules und Schliemann vermittelt werden.

Heinrich Schliemann wurden zahlreiche Ehrungen zuteil. 1876  wurde er Ehrenmitglied der Society of Antiquaries of London. 1877 erhielt er auf Vorschlag von Rudolf Virchow die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. 1881 erhielt er nach der Schenkung seiner Sammlung trojanischer Altertümer dem deutschen Volk zu ungeteiltem Besitz und Aufbewahrung die Ehrenbürgerwürde der Stadt Berlin. 1883  wurde er Ehrendoktor der Universität Oxford und Ehrenmitglied des Queen's College. 1884 überreichte Königin Victoria in London ihm die „Große Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft".

Heute tragen die Heinrich-Schliemann-Gymnasien in Neubukow, Fürth und Berlin sowie das Heinrich-Schliemann-Institut für Altertumswissenschaften der Universität Rostock seinen Namen. In Schwerin ist am Pfaffenteich seit 1895 eine Büste Schliemanns aufgestellt. Das Elternhaus von Heinrich Schliemann in Ankershagen beherbergt seit 1980 das Heinrich-Schliemann-Museum. Dort sind unter anderem keramische und bronzene Originalfundstücke oder Nachbildungen aus Mykene und Troja zu sehen.



 
 


"Es ist heute eine müßige Frage, ob Schliemann im Beginn seiner Untersuchungen von richtigen oder unrichtigen Voraussetzungen ausging. Nicht nur der Erfolg hat für ihn entschieden, sondern auch die Methode seiner Untersuchung hat sich bewährt. Es mag sein, daß seine Voraussetzungen zu kühn, ja willkürlich waren, daß das bezaubernde Gemälde der unsterblichen Dichtung seine Phantasie zu sehr bestrickte, aber dieser Fehler des Gemüts, wenn man ihn so nennen darf, enthielt doch auch das Geheimnis seines Erfolgs. Wer würde so große, durch lange Jahre fortgesetzte Arbeiten unternommen, so gewaltige Mittel aus eigenem Besitz aufgewendet, durch eine fast endlos scheinende Reihe aufeinandergehäufter Trümmerschichten bis auf den in weiter Tiefe gelegenen Urboden durchgegraben haben, als ein Mann, der von einer sicheren, ja schwärmerischen Überzeugung durchdrungen war? Noch heute würde die gebrannte Stadt in der Verborgenheit der Erde ruhen, wenn nicht die Phantasie den Spaten geleitet hätte." Rudolf Virchow

 
   

Lebenslauf in Daten

6. Januar 1822 Johann Ludwig Heinrich Julius Schliemann  wurde als Sohn des protestantischen Pfarrers Ernst Schliemann und dessen Frau Luise (geb. Bürger) als fünftes von neun Kindern in Neubukow (Mecklenburg) geboren.
1823 Die Familie Schliemann  zog nach Ankershagen um.
1831 Tod der Mutter nach der Geburt des neunten Kindes.
1832 Der von der Ankershagener Gemeinde wegen seines unmoralischen Lebenswandels geächtete Vater gibt seine älteren Kinder zu Verwandten; Heinrich Schliemann lebt für anderthalb Jahre in der Familie seines Onkels in Kalkhorst bei Grevesmühlen.
1833

Dreimonatiger Besuch des Gymnasiums in Neustrelitz. Aus Geldmangel dann Wechsel auf die Realschule in Neustrelitz.

1836-1841 Lehrling und Handlungsgehilfe in einem Krämerladen in Fürstenberg.
1841 In Rostock erlernt Schliemann Englisch und Buchführung. Nach vergeblicher Arbeitssuche in Hamburg beschließt Schliemann, nach Venezuela auszuwandern. Vor der holländischen Küste erleidet er Schiffbruch. Schliemann kehrt nicht nach Deutschland zurück, sondern sucht in den Niederlanden sein Glück.
1842 Anstellung als Kontorbote bei der Firma F.C. Quien in Amsterdam. Schliemann beginnt, sich autodidaktisch Fremdsprachen anzueignen. Auf Englisch, Französisch, Niederländisch, Spanisch, Italienisch und Portugiesisch folgen später u.a. Russisch, Schwedisch, Polnisch und Neugriechisch. Bis zum Beginn seiner Grabungsleidenschaft 1870 erlernt er 16 moderne Fremdsprachen in Wort und Schrift, verwendet sie für Korrespondenzen und Tagebücher und übt sie immer wieder systematisch auf Reisen. Daneben eignet er sich Altgriechisch, Lateinisch, Hebräisch und Sanskrit an.
1844-1845 Zunächst Korrespondent und Buchhalter, dann Handelsagent des Amsterdamer Handelshauses B.H. Schröder & Co.
1846 Schliemann gründet für B.H. Schröder & Co eine Niederlassung in St. Petersburg.
1847 Schliemann richtet ein eigenes Handelshaus in St. Petersburg ein und handelt vor allem mit Indigo. Er erhält die russische Staatsbürgerschaft und behält bis 1864 seinen Wohnsitz in St. Petersburg.
1851-1852 Aufenthalt in Kalifornien und Gründung einer Goldgräberbank in Sacramento.
1852 Heirat mit der russischen Kaufmannstochter Jekaterina Petrowna Lyshina. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor. Schliemann gründet eine Handelsfiliale in Moskau.
1853-1856 Als Lieferant der zaristischen Armee im Krimkrieg erwirbt Schliemann ein enormes Vermögen.
1854 Schliemann  wurde Mitglied der Großkaufmannsgilde von St. Petersburg.
1856 Nach Kriegsende erwägt Schliemann, aus dem Handel auszusteigen, zu reisen, Land zu erwerben und erwähnt erstmals, "das Vaterland meines Lieblings Homer" besuchen zu wollen.
1858 Er unternahm Reisen nach Schweden, Dänemark, Deutschland und Italien.
1859 Reisen nach Ägypten, Palästina, Syrien, Smyrna, Athen und durch die Dardanellen nach Konstantinopel. Der Rechtsstreit mit einem Schuldner bringt ihn dazu, nach St. Petersburg zurückzukehren. Dort nimmt er seine Geschäfte wieder auf. Fortsetzung seiner Reisen in Spanien.
1861 Schliemann  wurde für drei Jahre zum Richter beim St. Petersburger Handelsgericht gewählt.
1864 Gemeinsam mit seiner Frau  wurde er erblicher Ehrenbürger Russlands. Nachdem er die letzten Zahlungen aus dem 1861 gewonnen Rechtsstreit mit einem Schuldner erhalten hat, gibt Schliemann seine kaufmännische Tätigkeit endgültig auf.
1864-1866 Reisen nach Tunis, Ägypten, Indien, China, Japan, Nord- und Mittelamerika.
1866-1870 Schliemann nimmt seinen Wohnsitz in Paris und erwirbt Mietshäuser im Wert von 1,7 Millionen Francs. Er studiert an der Sorbonne Philologie, Philosophie und Literatur.
1867 Publikation seines ersten Buches "La Chine et le Japon au temps présent" (deutsch: Reise durch China und Japan).
1868 Studienreise nach Ithaka, der Peloponnes, Athen und Konstantinopel bis in die Troas, wo er den dort ansässigen amerikanischen Konsul Frank Calvert (1828-1908) kennen lernt.
1869 Veröffentlichung der Studie "Ithaka, der Peloponnes und Troja", für die ihm die Universität Rostock den Doktortitel zuerkennt. Schliemann nimmt die amerikanische Staatsbürgerschaft an und leitet die Scheidung seiner Ehe mit Jekaterina ein. Heirat mit der siebzehnjährigen Griechin Sophia Engastromenos. Aus der Ehe gehen zwei Kinder hervor, die er nach Protagonisten der Homerischen Dichtung Andromache und Agamemnon nennt.
1870 Schliemann führt eine erste illegale Probegrabung am Berg Hissarlik an der Nordwestspitze Kleinasiens durch. Er hofft, die legendäre Stadt Troja aus der Homerischen Dichtung "Ilias" zu finden, die Calvert dort vermutet.
1871-1890 Schliemann nimmt seinen Wohnsitz in Athen. Er lässt dort nach den Plänen des Architekten Ernst Ziller (1837-1923) ein Stadthaus erbauen, das er "Iliou Melathron" (deutsch: Palast von Ilios oder auch Haus des Priamos) nennt und 1880 bezieht. Das ganz nach der griechischen Mythologie eingerichtete Haus  wurde zu einem Zentrum der Athener Gesellschaft.
1871 Beginn der ersten offiziellen Grabungskampagne am Berg Hissarlik. Schliemann lässt den großen Nord-Süd-Graben, heute Schliemann-Graben genannt, anlegen. Auf diese Weise entdeckt er sieben Siedlungsschichten.
1872 Zweite Grabungskampagne in Troja.
1873 Dritte Grabungskampagne in Troja. 31. Mai: Schliemann entdeckt einen Goldschatz, den er nach dem Trojanischen König der Epen Homers "Schatz des Priamos" nennt und schafft diesen illegal außer Landes. In diesem Schatz sah er das Beweismittel für die Wahrhaftigkeit Homers und die Existenz des legendären Troja auf dem Berg Hissarlik. Tatsächlich ist dieser Grabungsbereich, Troja II, weitaus älter und die "Burg des Priamos" aus der mykenischen Zeit  wurde bei späteren Grabungen unter der Leitung von Wilhelm Dörpfeld (1853-1940) in Troja VI verortet. Unstrittig ist aber von nun an, dass sich das legendäre Troja auf dem Berg Hissarlik befindet.
1874 Erste Ausgrabungen in Mykene. Nach dem verlorenen Rechtsstreit mit der osmanischen Regierung um den "Schatz des Priamos"  wurde dieser Schliemann gegen eine Zahlung von 50.000 Francs übereignet.
1875 Vortrags- und Museumsreise durch Europa. Ausgrabungen in Alba Longa und Motye in Italien.
1876 Schliemann  wurde Ehrenmitglied der Society of Antiquaries of London. Bei Ausgrabungen im mykenischen Tiryns entdeckt er fünf Schachtgräber aus der Zeit um 1600 v. Chr., die mit reichen Grabbeigaben versehen sind, darunter die so genannte Maske des Agamemnon.
1877 Auf Betreiben seines Freundes und Förderers Rudolf Virchow  wurde Schliemann Ehrenmitglied der "Deutschen Anthropologischen Gesellschaft". Er stellt seine Troja-Sammlung in London aus. Publikation von "Mykenae" mit einem Vorwort des ehemaligen und künftigen britischen Premierministers William Ewart Gladstone. Die englische, deutsche und amerikanische Ausgabe erscheinen gleichzeitig, die französische folgt ein Jahr später. In den USA  wurde "Mykenae" 1878 zum Buch des Jahres.
1878-1879 Angespornt durch den Erfolg in Mykene beginnt Schliemann in Troja die vierte Grabungskampagne und  wurde dabei von dem Direktor des französischen Archäologischen Instituts in Athen Émile-Louis Burnouf (1821-1907) und Virchow begleitet.
1880 Veröffentlichung von "Ilios. Stadt und Land der Trojaner" mit einem Vorwort von Rudolf Virchow in Leipzig, London und New York. Er beginnt den Text mit einer "Selbstbiographie", in der er zahlreiche Legenden um seine Person rankt: Er gibt unter anderem vor, bereits als achtjähriger, nach Lektüre von Jerrers "Weltgeschichte für Kinder" und Sichtung der Abbildung der Zerstörung Trojas, beschlossen zu haben, später einmal Troja auszugraben. Das Buch  wurde ein großer Verkaufserfolg. In einem Brief an Kaiser Wilhelm I. vermacht Schliemann seine trojanische Sammlung "Dem Deutschen Volke". Sie  wurde dem Vorgeschichtlichen Museum in Berlin mit der Auflage zugewiesen, dass die Säle, in denen sie präsentiert  wurde, "Schliemann-Säle" heißen sollen. Bei Grabungen in Orchomenos entdeckt Sophia Schliemann das so genannte Schatzhaus des Minyas.
1881 Schliemann  wurde Ehrenmitglied der "Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte". Schliemann  wurde Ehrenbürger der Stadt Berlin.
1882 Für die sechste Grabungskampagne in Troja sichert sich Schliemann die Hilfe des Architekten und Olympia-Ausgräbers Wilhelm Dörpfeld (1853-1940) zu. Schliemann  wurde Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
1883 Schliemann  wurde Ehrendoktor der Universität Oxford. Vierwöchiger Sommeraufenthalt der Familie Schliemann im mecklenburgischen Ankershagen. Publikation von "Troja. Ergebnisse meiner neuesten Ausgrabungen" in Leipzig und London.
1884 Gemeinsam mit Dörpfeld beginnt Schliemann die Ausgrabung des Palasts auf der Burg von Tiryns. Beginn der langjährigen Auseinandersetzungen mit dem Hauptmann a.D. Ernst Bötticher, der, ohne Troja zu kennen, Schliemanns und Dörpfelds Grabungsergebnisse bezweifelt und den Ort für eine Feuernekropole hält.
1885 Verleihung der "Großen Goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft" durch Königin Victoria in London. Reise nach Kuba, um sich einen Überblick über seine dort getätigten Eisenbahn-Investitionen zu verschaffen. Veröffentlichung von "Tiryns" in Leipzig, Paris, London und New York.
1888 Grabungen in Alexandria (Ägypten). Gemeinsame Nilreise mit Virchow.
1889 Erste Trojakonferenz in Hissarlik unter Beteiligung hochrangiger Gutachter sowie des Schliemann-Kritikers Bötticher. Die Konferenzprotokolle verschaffen Schliemann volle Genugtuung.
1890 Erneute Grabungskampagne in Troja mit Dörpfeld und Virchow. Zweite Internationale Trojakonferenz auf Hissarlik. Reise mit Virchow durch die Troas zum Berg Ida, zu den Quellen des Skamander. Hier  zog sich Schliemann eine Erkältung zu, in deren Folge er fast taub  wurde. Schliemann unterzieht sich einer Ohrenoperation in Halle/Saale. Gegen den dringenden Rat des Arztes verlässt er die Klinik vier Wochen später. Auf der Rückreise nach Athen besucht er Pompei. 26. Dezember: Heinrich Schliemann stirbt in Neapel an den Operationsfolgen.
4. Januar 1891 Beisetzung auf dem Athener Zentralfriedhof im Beisein des griechischen Königs, der Athener Gesellschaft und des diplomatischen Corps. Gedächtnisfeier im Berliner Rathaus, Virchow hält die Trauerrede.
1892 Umbettung des Leichnams in ein Mausoleum auf dem Athener Zentralfriedhof. Die Finanzierung des von Ziller im Stil eines antiken Heroentempels errichteten Mausoleums hatte Schliemann testamentarisch geregelt.

 

 

 
0 0

Концепция модуля разработана в ноябре 2009 года в рамках проекта " Виртуальная кафедра немецкой филологии"
2009-2011 А.Л.Сотникова, Л.И.Подгорная
cvsw.ru * 2011
Система Orphus