14. Januar 1875 |
Geburt in Kaysersberg. Im Juli zieht die Familie nach Günsbach, wo der Vater Louis Schweitzer bis zu seinem Tode 1925 Pfarrer ist. |
1880-1884 |
Volksschule in Günsbach |
1884-1885 |
Realschule in Münster |
1885 |
Während 8 Jahren besucht er das Gymnasium in Mülhausen. Studium der Orgel bei Eugen Munch |
1890 |
Konfirmation in Mülhausen |
1893 |
Am 18. Juni besteht er das deutsche Abitur. Im Oktober unternimmt er seine erste Reise nach Paris zu seinen beiden Onkeln August und Charles Schweitzer. Erste Begegnung mit dem Organisten Charles Marie Widor. Beginn des Studiums in Theologie und Philosophie |
1894-1895 |
Militärjahr beim Infanterieregiment 143 in Straßburg |
1896 |
Er fasst an Pfingsten den Entschluss zu einem "unmittelbaren menschlichen Dienen" nach dem 30. Lebensjahr |
1898 |
Im Mai besteht er sein erstes theologisches Examen. Ab Oktober weilt er für sechs Monate in Paris und studiert Orgel bei Widor und Klavier bei Isidore Philippe und Marie Jaël-Trautmann. |
1899 |
Studien in Berlin. Am 2. August macht er den Doktor in Philosophie. Ab 1. Dezember Lehrvikar an der St. Nicolai-Kirche in Strassburg. |
1900 |
Zweites theologisches Examen. Am 24. Juli erhält er den Doktor der Theologie. Ab 14. November ist er Vikar an St. Nicolai |
1901 |
Er publiziert seine Dissertation "Kritische Darstellung unterschiedlicher neuerer historischer Abendmahlsauffassungen". |
1902 |
Unterrichtet an der theologischen Fakultät in Strassburg. Auf Anregung Widors beginnt er mit der Niederschrift von "J. S. Bach, le musicien-poète". Das Werk erscheint 1905. |
1903 |
Am 1. Oktober wird er Direktor des Seminars St. Thomas in Strassburg (bis Oktober 1906) |
1905 |
Er hält sich regelmässig in Paris auf und ist eines der aktivsten Mitglieder der durch seinen Freund G. Bret in Paris gegründeten "Bachgesellschaft". Im Oktober teilt er seinen Verwandten und Freunden mit, dass er sich entschlossen hätte, Arzt in Equatorialafrika zu werden und daher Medizin zu studieren. Zwischen 1905 und 1912 ist er, nebst seinem Medizinstudium, in seinen drei Hauptgebieten Theologie, Philosophie und Musik äusserst aktiv und veröffentlicht mehrere Bücher. |
1911 |
Im Oktober macht er sein medizinisches Staatsexamen. Am 17. November schließt er die medizinischen Prüfungen ab |
1912 |
Im Mai zieht er sich sehr erschöpft nach Günsbach zurück. Er muss seine erste Ausfahrt nach Afrika um 10 Monate verschieben. Am 18. Juni heiratet er Helene Bresslau. |
1913 |
Im Februar promoviert er zum Doktor der Medizin mit der Dissertation "Die psychiatrische Beurteilung Jesu". Am 21. März: Abfahrt in Günsbach und am 16. April Ankunft in Lambarene, wo er zusammen mit seiner Frau das erste Spital auf der Missionsstation von Andende aufbaut. |
1914 |
Zwischen dem 5. August und Ende November werden Schweitzers zufolge des Krieges in Europa als deutsche Staatsbürger von schwarzen Soldaten bewacht. Dann kann er seine Tätigkeit als Arzt wieder aufnehmen, wobei er grosse Schulden machen muss. Daneben arbeitet Schweitzer an seiner Kulturphilosophie. |
1915 |
Er findet auf einer Reise auf dem Ogowe den Begriff "Ehrfurcht vor dem Leben". |
1916 |
Am 3. Juli wird seine Mutter Adele von einem scheuenden Militärpferd überrannt und stirbt. |
1917 |
Schweitzers werden als Internierte nach Frankreich überführt, zuerst neun Tage in eine Kaserne in Bordeaux und dann ins Lager für Zivilinternierte nach Garaison in den Pyrenäen gebracht. |
1918 |
Am 27. März kommen sie in ein Lager in Staint-Rémy de Provence. Am 8. August Rückkehr über die Schweiz ins Elsass. Am 1. September wird Schweitzer zum ersten Mal in Strassburg operiert. Ab dem 1. Oktober wird er Assistent an der Dermatologischen Klinik des Bürgerspitals in Strassburg und Vikar an St. Nicolai. |
1919 |
Geburt seiner Tochter Rhena. Im Sommer folgt eine weitere Operation. Im Herbst gibt er zwei Orgelkonzerte in Barcelona. Am 23. Dezember erhält er eine Einladung nach Schweden. |
1920 |
Erfolgreiche Tournee mit Vorträgen und Konzerten in Schweden auf Einladung des schwedischen Erzbischofs Soederblom in Uppsala. Mit diesen Einkünften kann er seine Schulden abzahlen und auf eine Rückkehr nach Lambarene hoffen. Die Universität Zürich ernennt ihn zum Ehrendoktor und bietet ihm kurze Zeit später eine Professur an, die er jedoch zu Gunsten seines Werkes in Lambarene ausschlägt. |
1921 |
Im April zieht er mit seiner Familie nach Günsbach ins Pfarrhaus zu seinem Vater. Er vervielfacht seine Konzert- und Vortragstätigkeit. Im Herbst weilt er in der Schweiz und in Schweden. |
1923 |
Vortragszyklus in Prag. Er führt schwierige Gespräche mit der "Evangelischen Missionsgesellschaft" in Paris wegen seiner Rückkehr nach Afrika. Helene zieht mit Rhena nach Königsfeld im Schwarzwald, wo Schweitzer ein Haus für seine, seit der Internierung, an Tuberkulose erkrankte Frau bauen ließ. Sie muss auf die geplante Ausreise nach Lambarene verzichten. |
1924 |
Abfahrt von Bordeaux zusammen mit Noël Gillespie, Student der Chemie und Geologie aus Oxford. Am 19. April Ankunft in Lambarene. Im Juli trifft die Krankenpflegerin Mathilde Kottmann ein, im Oktober der Arzt Victor Nessmann |
1925 |
Dr. Marc Lauterburg trifft in Lambarene ein und am 10. Oktober 1925 kommt die zweite Pflegerin, Emma Haussknecht. Wegen Platzmangel entschliesst sich Schweitzer, drei Kilometer flussaufwärts ein neues Spital zu bauen. Am 5. Mai stirbt in Günsbach sein Vater. |
1927 |
Am 21. Januar wird das Spital von Andende an den heutigen Standort gezügelt. Am 21. Juli Rückkehr nach Europa. Im Herbst Vortragsreisen nach Schweden, Dänemark und Deutschland. |
1928 |
Im Frühling Konzert- und Vortragsreisen durch die Niederlande und Dänemark. Am 28. August verleiht ihm die Stadt Frankfurt den Goethepreis. Dieser erlaubt ihm, in Günsbach ein Haus zu bauen, das, verwaltet von Frau Emmy Martin, bald die europäische Zentrale seiner Aktivitäten wird. Während des Herbstes und Winters unternimmt er Vortrags- und Konzertreisen in die Schweiz, in Deutschland und der Tschechoslowakei. |
1929 |
Am 26. Dezember kommt er zusammen mit seiner Frau in Lambarene an. Der schlechte Gesundheitszustand zwingt Frau Schweitzer nach drei Monaten bereits zur Rückkehr nach Europa. |
1932 |
Rückkehr nach Europa mit Vorträgen und Konzerten in Deutschland, den Niederlanden, England und Schottland. Am 22. März hält er in Frankfurt die offizielle Gedenkrede zum 100. Todestag Goethes. |
1933 |
Vierte Ausreise nach Lambarene. |
1934 |
Rückkehr nach Europa im Januar. Im Oktober hält er philosophische Vorträge in Schottland. |
1935 |
Im Februar fünfte Ausreise nach Lambarene für sechs Monate. Ab August Aufenthalt in England. |
1936 |
21 Konzerte in der Schweiz. |
1937 |
Im Januar sechste Ausreise nach Lambarene für ein Jahr. |
1939 |
Im Januar weilt Schweitzer für 12 Tage in Europa, um seine Angelegenheiten zu regeln und seine Medikamentenvorräte zu ergänzen. Den bevorstehenden Weltkrieg erachtet er leider als unabwendbar. Sein siebenter Aufenthalt in Lambarene dauert fast 10 Jahre. |
1940 |
Im Oktober und November kommt es in der Gegend von Lambarene zu Kämpfen zwischen den Vichytruppen und den freien französischen Kräften. Das Spital ist neutral und es werden die Verletzten beider Parteien gepflegt. |
1941 |
Frau Schweitzer gelingt es, über Portugal und Angola nach Lambarene zu kommen. |
1942 |
Die USA und Schweden versorgen das Spital in Lambarene mit Medikamenten und Nahrungsmitteln und garantieren so die Weiterführung der Arbeit. |
1946 |
Helene Schweitzer kehrt nach Europa zurück. |
1948 |
Am 24. Oktober kommt Albert Schweitzer in Bordeaux an. |
1949 |
Im Juli unternimmt Schweitzer zusammen mit seiner Frau eine Reise nach den USA, wo er in Aspen/Colorado eine Gedenkrede zum 200. Geburtstag von Goethe hält. Am 24. Oktober achte Ausreise nach Lambarene zusammen mit seiner Frau Helene bis im Juni 1950. |
1950 |
Mit dem Geld der Goethe-Rede von Aspen beginnt er mit dem Bau eines Lepradorfes. |
1951 |
Im Mai Rückkehr nach Europa. Im September erhält er in Frankfurt den "Friedenspreis des deutschen Buchhandels". Am 3. Dezember wird er als Nachfolger von Marschall Pétain zum Mitglied der "Académie des Sciences morales et politique" gewählt. Ende Dezember: Neunte Ausfahrt für 7 Monate nach Lambarene. |
1952 |
Paracelsusmedaille (D), Prinz-Carl-Medaille (Schweden). Am 10. November zehnte Ausfahrt nach Lambarene. |
1953 |
Am 30. Oktober erhält er rückwirkend den Friedensnobelpreis für das Jahr 1952. Das Preisgeld ermöglicht ihm die Fertigstellung "du Village lumière". |
1954 |
Im Mai Rückkehr für sechs Monate nach Europa. Am 4. November hält er anlässlich der Übergabe des Nobelpreises in Oslo seine Rede über "Das Problem des Friedens in der heutigen Welt". Er wird Ehrenmitglied der amerikanischen "Academy of Art and Sciences". Im Dezember elfte Ausfahrt nach Lambarene. |
1955 |
Zu seinem 80. Geburtstag erhält er viele Auszeichnungen und Ehrenbezeigungen aus der ganzen Welt. Einweihung des Lepradorfes. Juni-November: Aufenthalt in Europa. Reisen nach Paris, England, Deutschland und der Schweiz. Im Dezember zwölfte Ausfahrt nach Lambarene zusammen mit seiner Frau Helene. |
1957 |
Aufruf über Radio Oslo über "Das Problem der Atombombe". Ende Mai kehrt Frau Schweitzer mit dem Flugzeug nach Europa zurück. Am 1. Juni stirbt sie in Zürich im Alter von 79 Jahren. Im August weilt Schweitzer für vier Monate in Europa. Im Dezember dreizehnte Ausfahrt nach Lambarene. |
1958 |
3 neue Radioreden über die Gefahren der Atombombe, ausgestrahlt von Radio Oslo. Diese Reden werden als Buch "Friede oder Atomkrieg" veröffentlicht. |
1959 |
Ende August: Rückkehr nach Europa für drei Monate. Reisen in die Schweiz, nach Dänemark, Schweden, Deutschland, Belgien und Holland. Im November weilt er für drei Wochen in Paris. Vierzehnte und zugleich letzte Ausfahrt nach Lambarene. |
1965 |
Sein 90. Geburtstag wird gefeiert. Ende August lassen seine Kräfte rasch nach und Albert Schweitzer stirbt am 4. September. Am nächsten Tag wird er um 15.00 Uhr neben seiner Frau auf dem Friedhof in Lambarene beigesetzt. |
14. Januar 1981 |
Einweihung des neuen Spitals |
1999 |
50 Jahre Schweizer Hilfsverein für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene. |