Richard Wagner

 

   

Lebenslauf in Worten


Wilhelm Richard Wagner wurde am 22. Mai 1813 in Leipzig als neuntes Kind des Polizeiaktuarius Carl Friedrich Wagner und der Bäckerstochter Johanna Rosine Wagner geboren. Sechs Monate nach seiner Geburt starb der Vater an Typhus. 1814 heiratete Wagners Mutter den Schauspieler und Dichter Ludwig Geyer, der sich der Familie nach dem Tod des Vaters angenommen hatte und den Wagner sehr schätzte. 1814 übersiedelte die Familie nach Dresden. Im Jahr 1817 wurde Wagner eingeschult. Zwei Jahre später erkrankte der Stiefvater und starb 1821 in Dresden. Richard kam zu seinem Onkel Karl Geyer in Eisleben in Pflege. Unter dem Namen Wilhelm Richard Geyer besuchte er ab Dezember 1822 die Kreuzschule in Dresden.

1826 übersiedelte die Familie nach Prag. Richard blieb in Dresden, besuchte die Familie in Prag einige Male. 1827 vereinigte sich die Familie in Leipzig. Hier besuchte er 1828 bis 1830 unter dem Namen Wagner die Nikolaischule und die Thomasschule. Der vaterlose Knabe fand in dieser Zeit Anschluss an seinen Onkel Adolf Wagner, einen Philologen, der sich als Übersetzer der Werke von Sophokles einen Namen gemacht hatte. Richard Wagner las in dessen umfangreicher Bibliothek Shakespeare und die Romantiker. Mit 16 Jahren wusste er genau, dass er Musiker werden wollte. Er verfasste bald erste Sonaten, ein Streichquartett sowie den unvollendet gebliebenen Opernversuch „Die Hochzeit“. Ab 1831 studierte er an der Universität Leipzig Musik, außerdem nahm er Kompositionsunterricht beim Thomaskantor Christian Theodor Weinlig, dem er auch sein erstes Werk, das war eine Klaviersonate widmete. 

1833 wurde Wagner durch den Schriftsteller und Publizisten Heinrich Laube von den Ideen des Jungen Deutschland link*, einer revolutionär orientierten literarischen Bewegung des Vormärz, beeindruckt. Von 1833 bis 1839 war Wagner an Opernhäusern in Würzburg, Magdeburg, Königsberg und Riga tätig und schrieb in dieser Zeit seine erste Oper „Die Feen“ (1834) sowie mehrere Orchesterwerke. In Laubes „Zeitung für die elegante Welt“ erschien bald darauf sein Aufsatz "Die Deutsche Oper". Als musikalischer Leiter der Sommersaison in Bad Lauchstädt und des Theaters in Magdeburg lernte er die Schauspielerin Minna Planer   kennen. 1835 arbeitete Wagner an der Oper „Das Liebesverbot“ und leitete die zweite Magdeburger Spielzeit. 1836 fand die Uraufführung der Oper „Das Liebesverbot oder Die Novize von Palermo“ in Magdeburg statt. Über Berlin reiste Wagner nach Königsberg. 1836 heiratete er in Königsberg die Schauspielerin Minna Planer.

1837 gelang es ihm, eine Dirigentenstelle in Riga zu erlangen. Hier entstanden das Libretto und die ersten beiden der fünf Akte von „Rienzi“, seiner ersten wichtigen Oper. 1839 musste Wagner Riga verlassen, weil er viele Schulden hatte. Während einer abenteuerlichen Seefahrt nach England entstand der Plan für seine zweite große Oper „Der fliegende Holländer“. Nach einem kurzen Aufenthalt in London reiste er weiter nach Frankreich, wo er sich in Paris niederließ. Dort entstand unter dem Einfluss des französischen Komponisten Hector Berlioz link* die Faust-Ouvertüre. Bis April 1842 blieb Wagner in Paris, obwohl das Leben sehr anstrengend war.  Um sich und seine Frau ernähren zu können, verfasste er Artikel für diverse Journale und erledigte musikalische Lohnarbeiten. Er lernte Heinrich Heine und Franz Liszt link* kennen. Aus dieser Zeit stammten seine Musiker-Erzählungen „Ein deutscher Musiker in Paris“ (1840/41). 1843 wurde Wagner zum Königlich-Sächsischen Kapellmeister an der Dresdner Oper ernannt. Im Oktober 1842 wurde „Rienzi“ am Hoftheater in Dresden mit großem Erfolg uraufgeführt.  Diesem Erfolg folgte die triumphale Uraufführung von „Der fliegende Holländer“ im  Januar 1843. Im gleichen Monat zog Wagner nach Dresden um und nahm dort die Stelle des Königlich-Sächsischen Hofkapellmeisters an. Hier befreundete er sich mit dem russischen Anarchisten Michail Bakunin

Im Juli 1845 hielt sich Wagner in Marienbad auf. 1846 dirigierte Wagner Beethovens 9. Symphonie und begann mit der Komposition des „Lohengrin“. In seiner romantischen Oper „Tannhäuser“, die 1845 in Dresden uraufgeührt war,  verwirklichte Wagner seine strukturellen und technischen Innovationen, die beim Publikum  die heftigste Kritik hervorriefen. Drei Jahre später kam es zu weiteren Vorstellungen von „Tannhäuser“ in Weimar, wo sie Franz Liszt, Wagners Freund, aufführte. 1848  schrieb  Wagner die romantische Oper „Lohengrin“, die Aufführung wurde aber vom Hoftheater Dresden abgelehnt. Liszt kam dem Freund zu Hilfe und leitete die Uraufführung 1850 in Weimar. In beiden Werken führte Wagner die schon im „Fliegenden Holländer“ entwickelte Leitmotivtechnik weiter.  
 
1849 musste er wegen der Teilnahme am Dresdner Maiaufstand, im späteren Verlauf der Märzrevolution im Königreich Sachsen fliehen und wurde, wie auch sein Freund Gottfried Semper link*, von der Polizei steckbrieflich gesucht. Er hielt sich zunächst bei Liszt in Weimar auf. Seine Flucht führte ihn, nach einem kurzem Aufenthalt in Paris, ins Exil nach Zürich. Dort entstanden die „Zürcher Kunstschriften“. Dort setzte er die Arbeit an den bereits begonnenen Skizzen zu seiner Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ fort. Die Arbeit an „Das Rheingold“ begann er 1853 und beendete ein Jahr später. Die „Walküre“ stellte er  1856 fertig. Dann unterbrach er den Zyklus, weil er keine Möglichkeiten fand, ihn auf der Bühne zu realisieren. 1855 gab Wagner mehrere Konzerte in London. 1856 richtete er ein Gnadengesuch an den sächsischen König.

Ab 1857 wohnte Wagner zusammen mit seiner Frau in Zürich in einem Gartenhaus, das ihnen der Kaufmann Otto Wesendonck und dessen Frau Mathilde zur Verfügung stellten. Die Liebe zu Mathilde Wesendonck, aber auch die Lektüre von Arthur Schopenhauers Hauptwerk „Die Welt als Wille und Vorstellung“ beeinflussten Wagner bei der Komposition von „Tristan und Isolde“ (1857-1859). Die Uraufführung fand erst 1865 in München unter der Leitung Hans von Bülows statt und wurde nur durch die Unterstützung des bayerischen Königs Ludwig II. möglich. Aus der Tristan-Zeit stammen auch die Wesendonck-Lieder, die  nach Gedichten von Mathilde Wesendonck geschaffen wurden. 1859 hielt Wagner sich in Luzern auf, danach weilte er in Paris, wohin Minna ihm nachfolgte. Dort und in Brüssel gab Wagner Konzerte. Im August 1860 konnte Wagner nach einer Teilamnestie durch den sächsischen König zum ersten Mal wieder deutschen Boden betreten. 1862 erließ der König von Sachsen eine vollständige Amnestie. 1863 gab Wagner Konzerte in Sankt Petersburg, Moskau, Budapest, Prag und Karlsruhe.

Nach der Rückkehr aus dem Züricher Exil lebte Wagner in Venedig, Luzern, Paris und Wien, wobei seine finanzielle Lage hoffnungslos war. Im Mai 1864 wurde Wagner von König Ludwig II. in München empfangen, der ihn in den nächsten Jahren immer wieder unterstützte. Wagner war der Lieblingskomponist des Königs. Ludwig II. sicherte Wagner finanzielle Unterstützung bei der Beendigung seiner Werke zu. Von dieser Zeit an konnte Wagner die „Last des gemeinsten Lebensdruckes “ vergessen. 1865 musste Wagner Bayern verlassen wegen Wegen heftiger Proteste der Bevölkerung und der Regierung, die Wagner und Ludwig II. Verschwendungssucht vorhielten. 1867 beendete er die Arbeit an „Die Meistersinger link* von Nürnberg“, die 1868 in München uraufgeführt wurde. 1869 wurde auf Wunsch des Königs „Das Rheingold“ und 1870 „Die Walküre“ aufgeführt. Sofort nach der Uraufführung der „Meistersinger“ nahm Wagner die Arbeit an der  unterbrochenen Ring-Tetralogie auf, stellte das Werk 1871 fertig und begann mit der Komposition der „Götterdämmerung“. 1868 begegnete Wagner in Leipzig Nietzsche das erste Mal.

1866 starb seine erste Frau und 1870 heiratete Richard Wagner Cosima von Bülow, die Tochter von Franz Liszt und geschiedene Frau des Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow. Das „Siegfried-Idyll“ (1870) widmete er Cosima nach der Geburt ihres Sohnes Siegfried. Wagner wählte Bayreuth als Festspielort aus und kündigte 1871 erstmals Festspiele an. Er wurde von Bismarck in Berlin empfangen. Wagner übersiedelte 1872 nach Bayreuth. Am 22. Mai konnte dort der Grundstein für sein Bayreuther Festspielhaus gelegt werden. Im darauf folgenden Jahr war Wagner viel auf Konzertreisen unterwegs. Bruckner link* und Nietzsche waren zu Besuch in Bayreuth. Er setzte die Arbeit am „Ring“ fort und konnte sie 1874 mit der „Götterdämmerung“ beenden.

1873 war das Richtfest des Festspielhauses. In diesem Jahr hatte Friedrich Nietzsche seine ersten schweren Krankheitsanfälle. In Anwesenheit des Kaisers Wilhelm I. begannen am 13. August 1876 die ersten Bayreuther Festspiele mit der vollständigen Aufführungen des „Ring des Nibelungen“ unter der Leitung von Hans Richter. Im September reiste Wagner nach Italien und hatte eine letzte Begegnung mit Nietzsche in Sorrent. Die Uraufführung der gesamten Tetralogie fand im  August 1876 im Bayreuther Festspielhaus statt. 1877 nahm Wagner die Arbeit an „Parsifal“ in Angriff und die Oper, die sein letztes Musikdrama war, wurde 1882 uraufgeführt. Während eines London-Aufenthalts wurde er durch Königin Victoria von England empfangen.

Aus gesundheitlichen Gründen reiste Wagner  in diesem Jahr nach Venedig, wo er am 13. Februar 1883 im Palazzo Vendramin am Canal Grande an einem chronischen Herzleiden starb. Seine sterblichen Überreste wurden fünf Jahre später im Mausoleum seiner Bayreuther Villa beigesetzt. Das Bayreuther Festspielhaus widmet sich heute ausschließlich der Aufführung von Wagner-Opern und richtet alljährlich zwischen dem 25. Juli und dem 28. August die Bayreuther Festspiele aus.



Die Musik spricht nicht die Leidenschaft, die Liebe, die Sehnsucht dieses oder jenes Individuums in dieser oder jener Lage aus, sondern die Leidenschaft, die Liebe, die Sehnsucht selbst.

Das älteste, echteste und schönste Organ der Musik, das Organ dem die Musik ihr Dasein verdankt, ist die menschliche Stimme.

Ich kann den Geist der Musik nicht anders fassen, als in Liebe.

Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft

 
 

"Die Zeitungen sind voll von Notizen über den Tod des großen Dichterkomponisten (...), des unübertrefflichen Gestalters eines Ideals, das vor ihm in der Gesamt-Kunst, Dichtung, Musik und Theaterdarstellung, nicht verwirklicht wurde (...) Wagner nur als eine berühmte oder ausgezeichnete Persönlichkeit anzusehen scheint mir eine, wenn auch noch so wenig, törichte Täuschung zu sein. Die Verästelungen seines Geistes kommen aus tiefsten Wurzeln hervor. In Ihm überwiegt das Übermenschliche." Franz Liszt

Wagner, das Pumpgenie, der luxusbedürftige Revolutionär, der namenlos unbescheidene, nur von sich erfüllte, ewig monologisierende, rodomontierende, die Welt über alles belehrende Propagandist und Schauspieler seiner selbst...
Die Passion für Wagners zaubervolles Werk begleitet mein Leben, seit ich seiner zuerst gewahr wurde und es mir zu erobern, es mit Erkenntnis zu durchdringen begann. Was ich ihm als Genießender und Lernender verdanke, kann ich nie vergessen, nie die Stunden tiefen, einsamen Glückes inmitten der Theatermenge, Stunden voll von Schauern und Wonnen der Nerven und des Intellektes, von Einblicken in rührende und große Bedeutsamkeiten, wie eben nur diese Kunst sie gewährt. Meine Neugier nach ihr ist nie ermüdet; ich bin nicht satt geworden, sie zu belauschen, zu bewundern, zu überwachen – nicht ohne Misstrauen, ich gebe es zu. Thomas Mann: Leiden und Größe Richard Wagners

 

   

Lebenslauf in Daten

22. Mai 1813 Wilhelm Richard Wagner wird als jüngstes von neun Kindern des Polizeiaktuars [Schriftführer im Polizeipräsidium] und Laienschauspielers Carl Friedrich Wilhelm Wagner und dessen Ehefrau Johanna Rosine in Leipzig geboren. Tod des Vaters.
1814 Wagners Mutter heiratet den Schauspieler, Dichter und Maler Ludwig Geyer, der seit langem ein enger Freund der Familie ist und zieht mit ihren Kindern zu ihm nach Dresden. Bis zu seiner Konfirmation 1827 trägt Wagner den Familiennamen seines Stiefvaters. Häufiger Gast im Salon Geyers ist der Komponist Carl Maria von Weber. Da neben seinem Stiefvater, der Hofschauspieler in Dresden ist, auch vier seiner Geschwister Schauspieler werden, kommt er früh mit dem Theater in Berührung.
1821 Tod des Stiefvaters Ludwig Geyer.
1822-1827 Besuch der neuhumanistischen Dresdner Kreuzschule.
ab 1825 Klavierunterricht und erste Dichtungen.
1828-1830 Schüler des Nikolai-Gymnasiums und der Thomasschule in Leipzig.
1828-1829 Unterricht in Harmonielehre bei dem Leipziger Gewandhausmusiker Christian Gottlieb Müller und erste Kompositionen.
1830 Mit der B-Dur-Ouvertüre wird bei einem Armenkonzert im Leipziger Hoftheater erstmals eine Komposition Wagners aufgeführt.
1831 Trotz fehlendem Schulabschluss gelingt ihm die Immatrikulation als Student der Musik an der Universität Leipzig.
1831-1832 Kompositionsschüler des Thomaskantors Christian Theodor Weinlig.
1832 Die Aufführung der Ouvertüre d-Moll im Leipziger Gewandhaus wird Wagners erster Publikumserfolg. Über den Schriftsteller und Publizisten Heinrich Laube kommt er in Kontakt mit den "Jungdeutschen". Das Junge Deutschland ist eine literarische Oppositionsbewegung, die sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts für Demokratie, Verfassungsstaatlichkeit und Emanzipation einsetzt.
1833 Chordirektor am Würzburger Theater. Komposition seiner ersten Oper "Die Feen" nach Carlo Gozzis dramatischem Märchen "La donna serpente" (Die Schlangenfrau). Die Uraufführung des Werks erfolgt erst nach Wagners Tod.
1834 Musikdirektor der Magdeburger Theatergesellschaft und Kappellmeister der reisenden Bethmann'schen Theatertruppe.
1836 Uraufführung der Oper "Das Liebesverbot" nach Shakespeares "Maß für Maß" in Magdeburg. Heirat mit der Schauspielerin Minna Planer in Königsberg.
1837 Musikdirektor am Königsberger Theater. Kappellmeister am Rigaer Theater.
1839 Wagner muss Riga hochverschuldet verlassen. Während der stürmischen und abenteuerlichen Überfahrt nach Englandentstand der Plan für seine Oper "Der fliegende Holländer". Nach einem kurzen Aufenthalt in London lässt er sich in Paris nieder und lernt dort den Dichter Heinrich Heine und den Komponisten und Pianisten Franz Liszt kennen.
1842 Triumphale Uraufführung der Oper "Rienzi, der letzte der Tribunen" nach dem gleichnamigen Roman von Edward George Bulwer-Lytton am Hoftheater in Dresden. In der Hauptrolle singt die von Wagner seit seiner Jugend verehrte Primadonna Wilhelmine Schröder-Devrient.
1843 Uraufführung der Oper "Der fliegende Holländer" am Dresdner Hoftheater. Der Text des Musikdramas stammt erstmalig allein von Wagner. Der zentrale Gedanke von Wagners Bühnenwerken ist das Erlösungsmotiv. Vorlagen sind mittelalterliche Mythen, Sagen und Legenden, aus denen er die Momente des Märtyrer- oder Erlösungsdramas heraushebt. Ernennung zum Königlich-Sächsischen Hofkappellmeister.
1845 Uraufführung der romantischen Oper "Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg" in Dresden. Im Tannhäuser entwickelt Wagner die erstmals für den Fliegenden Holländer verwendete Leitmotivtechnik weiter und löst den traditionellen Nummernaufbau zugunsten größerer szenischer Einheiten auf.
1848 Tod seiner Mutter.
1849 Wegen seiner Teilnahme am Dresdner Aufstand im Zuge der Revolution von 1848-1849 wird Wagner steckbrieflich gesucht und flieht in die Schweiz
1850 Uraufführung der romantischen Oper "Lohengrin" durch Franz Liszt in Weimar. Zunächst anonyme Veröffentlichung von Wagners antisemitischer Schrift "Das Judentum in der Musik" in der "Neuen Zeitschrift für Musik". Darin beklagt er die "Verjüdung der modernen Kunst" und vertritt die These, dass "der Jude an sich unfähig sei [....], sich uns künstlerisch kundzugeben".
1851 Publikation seines theoretischen Hauptwerks "Oper und Drama", in dem er seine Konzeption des Musikdramas als Gesamtkunstwerk darlegt.
1853 Nach Vollendung der Dichtung des "Ringes des Nibelungen" beginnt Wagner mit der Komposition des aus vier Teilen bestehenden Opern-Zyklus: "Das Rheingold" ist 1853 fertig gestellt, "Die Walküre“ folgt 1856. Die Partituren der abschließenden Teile "Siegfried" und "Götterdämmerung" werden erst nach jahrelanger Pause 1871 bzw. 1874 abgeschlossen.
1855 Gastdirigent in London.
1857-1858 Die Liebe zu Mathilde Wesendonck ebenso wie die Lektüre von Arthur Schopenhauers Hauptwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung" beeinflussen Wagner bei der Komposition der Oper "Tristan und Isolde". Aus dieser Zeit stammen auch die "Wesendonck-Lieder" für eine Frauenstimme nach Gedichten von Mathilde Wesendonck.
1859-1861 Fester Wohnsitz in Paris.
1860 König Johann I. von Sachsen verfügt eine Teilamnestierung, die Wagner zunächst den Aufenthalt in den nichtsächsischen Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes ermöglicht, ab 1862 darf er sich auch wieder im Königreich Sachsen frei bewegen.
1861 Die von Napoleon III. angeordnete Aufführung des "Tannhäuser" in der Pariser Oper gestaltet sich in Anwesenheit des Komponisten zu einem der größten Skandale in der Geschichte des Musiktheaters. Auslöser ist der Verzicht Wagners auf ein Ballett im 2. Aufzug, wie es den Gepflogenheiten der Pariser Clubs entsprochen hätte.
1862 Wagner nimmt seinen Wohnsitz in Biebrich bei Wiesbaden, um den neu geknüpften Kontakt zu seinem in Mainz ansässigen Verleger Franz Schott zu intensivieren. Beginn der Arbeit an den "Meistersingern von Nürnberg".
1863 Konzerte in Wien, Petersburg, Moskau, Budapest, Prag und Karlsruhe. Wagner bezieht in Wien eine Wohnung und richtet sie kostspielig ein.
1864 Wagner droht in Wien die Schuldhaft. Er flüchtet über die Schweiz nach Stuttgart. Erste Begegnung mit König Ludwig II. von Bayern in der Münchner Residenz. Als großer Verehrer seiner Musik sichert ihm Ludwig II. finanzielle Unterstützung bei der Beendigung seiner Werke zu und veranlasst seine Berufung nach München.
1865 Uraufführung von "Tristan und Isolde" im Münchner Nationaltheater unter der Leitung Hans von Bülows. Ludwig II. beugt sich dem Druck seitens der Münchner Bevölkerung und bittet Wagner München zu verlassen. Zuvor hatten rund 4.000 Münchner Bürger eine Petition unterschrieben, in der sie das ausschweifende und kostspielige Leben Wagners kritisiert und seinen Weggang aus der bayerischen Hauptstadt gefordert hatten.
1866 Tod Minna Wagners. Wagner bezieht die von Ludwig II. finanzierte Villa Tribschen am Vierwaldstätter See bei Luzern.
1868 Uraufführung der "Meistersinger von Nürnberg" im Münchner Nationaltheater.
1869 Uraufführung von "Das Rheingold" im Münchner Nationaltheater. Ergänzt um ein Vor- und Nachwort veröffentlicht Wagner seine bereits 1850 anonym publizierte antisemitische Schrift "Das Judentum in der Musik" unter seinem eigenen Namen.
1870 Heirat mit Cosima von Bülow, der Tochter von Franz Liszt und geschiedenen Ehefrau des Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow. Aus der seit 1863 bestehenden Verbindung gehen drei Kinder hervor.
1872 Umzug nach Bayreuth. Baubeginn des von Wagner konzipierten und von Ludwig II. mitfinanzierten Festspielhauses in Bayreuth.
1874 Einzug der Familie Wagner in Haus Wahnfried in Bayreuth.
1876 Uraufführung des gesamten "Ring des Nibelungen" unter der Leitung von Hans Richter
1882 Uraufführung von Wagners letzter Oper "Parsival" in Bayreuth. September: Aus gesundheitlichen Gründen reist er mit seiner Familie nach Venedig.
13. Februar 1883 Richard Wagner stirbt in Venedig an einer Herzattacke. Sein Leichnam wurde nach Bayreuth überführt, wo er am 18. Februar in einer Gruft im Garten der Villa Wahnfried beigesetzt wurde.





   

 

 
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