Christoph Martin Wieland

 

   

Lebenslauf in Worten


Christoph Martin Wieland wurde am 5. September 1733 als Sohn eines Landpfarrers in Oberholzheim nahe der schwäbischen Reichsstadt Biberach geboren. Er besuchte die Lateinschule in Biberach und wurde zusätzlich von seinem Vater und Privatlehrern unterrichtet. Mit 8 Jahren konnte der Junge schon lateinische Texte lesen und verfasste auch seine ersten lateinischen und deutschen Verse. Mit 14 Jahren wurde er ins pietistische Internat geschickt; die fromme christliche Erziehung machte ihn zu einem großen Verehrer Friedrich Gottlieb Klopstocks. Dort erlernte er vor allem Fremdsprachen, las lateinische Klassiker, aber auch  die Werke der Aufklärer Voltaire link* und Fontenelle link*. Nach zwei Jahren verließ Wieland das Internat ohne Abschluß.

1750 begann Wieland nach dem Wunsch seiner Eltern ein Jurastudium in Tübingen, das er  aber zugunsten einer literarischen Tätigkeit, vom religiösen Enthusiasmus gekennzeichnet, vernachlässigte. 1750 verlobte sich Wieland mit seiner Cousine Sophie von Gutermann (der späteren Schriftstellerin Sophie von La Roche, Großmutter von Clemens Brentano link* und Bettina von Arnim link*). Diese Verlobung wurde bald gelöst, aber die beiden blieben lebenslange Freunde. Sophie ermunterte Wieland 1752 zur Veröffentlichung seines ersten Werkes, des Lehrgedichts „Die Natur der Dinge oder die vollkommenste Welt“, in dem er in poetischer Form sein Weltbild und seine Tugendauffassung wiedergab.

1752 schickte er sein unvollendet gebliebenes hexametrisches Heldenepos „Hermann“ an Johann Jakob Bodmer link*, einen führenden Züricher Theoretiker, Übersetzer und Kritiker, der den jungen Wieland nach Zürich einlud. Wieland brach sein Studium ab und lebte von 1752 bis 1754 im Hause seines Freundes, wo er eine Reihe schwärmerisch-sentimentaler Dichtungen schuf. 1754 trennte sich Wieland von Bodmer, machte sich in Zürich zum ersten Mal selbständig und verdiente sein Geld als Hauslehrer. Nach vier Jahren wechselte er nach Bern. Dort entstand im Jahr 1758 das Werk "Lady Johanna Gray", das erste deutsche Drama in Blankversen.

1760 wurde Wieland Senator der Reichsstadt Biberach. Hier wandelte er sich vom pietistischen Spiritualisten zum überzeugten Freidenker. Die Zuwendung zur der Kunst des französischen Rokoko machte Wieland zum Protagonisten dieser literarischen Epoche in Deutschland. Während er in seinen Dichtungen die Freude am lockeren Leben und den Genuss des Daseins pries, verlief sein eigenes Leben in geordneten bürgerlichen, sittenstrengen Bahnen: 1765 heiratete er die Augsburger Kaufmannstochter Anna Dorothea von Hillenbrand, aus der Ehe gingen 14 (nach anderen Angaben waren es nur 7) Kinder hervor.

Von großem Einfluss war Wieland auch als Übersetzer. Zwischen 1762 und 1766 übersetzte er 22 Dramen von Shakespeare und förderte damit dessen Rezeption im deutschen Sprachraum. Es ist bekannt, daß Herder, Goethe und Schiller Shakespeare erst durch diese Prosaübersetzungen kennen lernten. In seinem ersten, in Biberach 1764 entstandenen Roman „Der Sieg der Natur über die Schwärmerey oder die Abenteuer des Don Sylvio von Rosalva“ setzte sich Wieland satirisch mit seiner eigenen früheren Frömmigkeit auseinander.

In den Jahren 1766-1767 erschien sein Hauptwerk, der Roman „Geschichte des Agathon“, der von der Erziehung eines jungen Mannes berichtete. In diesem Bildungsroman verband er die Diskussion um die Vor- und Nachteile der athenischen Demokratie und der Alleinherrschaft Dionysios II. von Syrakus mit persönlichen Erlebnissen. Das Werk, das Wieland in den folgenden Jahrzehnten zweimal erweiterte, war der erste große Bildungsroman der deutschen Literatur und gilt als Vorgänger des modernen psychologischen Romans. Mit den Romanen und den Verserzählungen „Musarion oder Die Philosophie der Grazien“ (1768), „Idris“ (1768), „Die Grazien“ (1770) und „Der neue Amadis“ (1771) beschritt Wieland weiter den Weg des anmutig-leichten Lobes von Sinnlichkeit und heiterer Weltfreude.

1769 folgte Wieland einem Ruf als Professor für Philosophie an die Universität Erfurt. 1772 erschien sein Roman „Der goldene Spiegel“, der großen Erfolg hatte und die Herzogin Anna Amalia auf ihn aufmerksam machte. In demselben Jahr berief sie Wieland als Erzieher ihrer Söhne nach Weimar. Er unterrichtete den damals 15-jährigen Erbprinzen Carl August Herzog zu Sachsen-Weimar-Eisenach unter anderem in Naturrecht, Staatsökonomie und Polizeiwissenschaft. Es gelang Wieland, den späteren Großherzog für Literatur zu interessieren. Diese Position sicherte Wieland eine lebenslange Pension, wodurch er sich mit seiner Familie in Weimar niederlassen und sich nach Beendigung der Aufgabe als Prinzenerzieher 1775 ohne wirtschaftliche Sorgen ganz seiner literarischen Arbeit widmen konnte.

Wieland begeisterte die Herzogin und ihre Söhne für die Literatur und hatte maßgeblichen Anteil an der Ausgestaltung der Residenz zum Musenhof. Nach seiner Übersiedlung nach Weimar begann der Aufstieg der Residenzstadt zum Zentrum der deutschen Literatur. Erbprinz Carl August holte 1775 Johann Wolfgang von Goethe und 1776 Johann Gottfried von Herder nach Weimar, 1799 folgte ihnen Friedrich Schiller.  In Weimar konnte Wieland den lang gehegten Plan einer deutschen Literaturzeitschrift verwirklichen. Als Verleger, Redakteur und Autor in einer Person gab er ab 1773, nach französischen Vorbild, den "Teutschen Merkur" heraus, eine überregionale Zeitschrift für kulturell interessierte Leser, die zur ersten bedeutenden literarischen Zeitschrift Deutschlands wurde. In dieser Zeitschrift veröffentlichte er seine eigenen dichterischen Arbeiten und entfaltete eine ausgedehnte kritische Tätigkeit, die der gesamten deutschen und auch internationalen Literatur galt. Gleichzeitig bot das Medium aber auch ein Forum zur Verbreitung und Verteidigung der aufklärerischen Ideen. An dieser von Beginn an ungewöhnlich erfolgreichen Zeitschrift arbeitete später auch Friedrich Schiller mit.

Seine in Weimar entstandenen Werke  der Roman „Die Abderiden“ (1774-1780), der erste bedeutende bürgerliche Roman, eine bissige Satire auf kleinstädtische Selbstzufriedenheit, „Geheime Geschichte des Philosophen Peregrinus Proteus“ (1791) und „Agathodämon“ (1796/97) sowie das geistreiche Versepos „Oberon“ (1780), sein bedeutendstes lyrisches Werk, hatten die Sinnlichkeit seiner mittleren, dem Rokoko verpflichteten Schaffensphase überwunden und näherten sich dem Humanitätsideal der Klassik.

Mitte der 70er Jahre zog sich Wieland aus dem öffentlichen literarischen Leben zurück. Ab 1794 erschien im Verlag von Georg Joachim Göschen in Leipzig eine Werkausgabe Wielands in 42 Bänden, die sowohl literarische wie auch  publizistische Arbeiten enthielt.   Von den Einkünften daraus kaufte Wieland 1797 das Gut Oßmannstedt zwischen Weimar und Apolda, wohin er sich mit seiner Familie zurückzog. Er wollte sich hier seine "Insel des Friedens und des Glücks" aufbauen. Zum einen schrieb er weiter an Romanen und suchte nach neuen Erzählformen, nebenher betrieb er auch Landwirtschaft. Sophie von La Roche, seine frühere Verlobte, besuchte ihn hier mit ihrer Enkelin Sophie Brentano. Zwischen der 23-jährigen und Wieland entwickelte sich eine enge Freundschaft.  In Oßmannstedt starb 1800 zuerst Sophie Brentano, im November 1801 seine Ehefrau.  Wieland geriet langsam in den finanziellen Ruin, so dass er 1803 wieder nach Weimar ziehen musste.

In seinen letzten Lebensjahren war Wieland mit seinen Übersetzungen aus dem Griechischen und Lateinischen (u. a. Aristophanes, Euripides, Xenophon und Cicero),  mit denen er die deutsche Nation vertraut machen wollte, maßgeblich an der Wiederentdeckung der klassischen Antike in Deutschland beteiligt. Wieland starb am 20. Januar 1813 in Weimar an den Folgen einer fiebrigen Erkrankung. Er wurde seinem Wunsch gemäß neben seiner Ehefrau und Sophie Brentano im Park von Gut Oßmannstedt bestattet.



Wieland-Zitate

Genieße was du hast, als ob du heute noch sterben solltest, aber spar es auch, als ob du ewig lebtest. Der allein ist weise, der, beides eingedenk, im Sparen zu genießen, im Genuss zu sparen weiß.


Wo großer Reichtum ist, muss notwendigerweise auch große Armut sein, und von beiden ist sittliche Verdorbenheit die unausbleibliche Frucht.
Schwärmerei steckt wie der Schnupfen an: Man fühlt, ich weiß nicht was, und eh' man wehren kann, ist unser Kopf des Herzens nicht mehr mächtig.
Laß dir an dem Bewußtsein genügen, deine Pflicht getan zu haben! Andere mögen es erkennen oder nicht.
Mäßigung und Enthaltsamkeit sind das sicherste Verwahrungsmittel gegen Überdruß und Erschlaffung.
 
 

Das Gärtlein still vom Busch umhegt,
Das jeden Monat Rosen trägt, 
Das gern den Gärtner in sich schließt, 
Der es betaut, der es begießt, 
Es lebe hoch!

Der Bergmann, stark und wohlgenährt, 
Der ohne Licht zur Grube fährt, 
Der immer wirkt und immer schafft, 
Bis er erlahmt, bis er erschlafft, 
Er lebe hoch.


Lebenslauf in Daten

5. September 1733 Christoph Martin Wieland wird in Oberholzheim bei Biberach (Schwaben) als Sohn des Pfarrers Thomas Adam Wieland und seiner Frau Regina Katharina  geboren.
1736 Die Familie siedelt nach Biberach ьber, wo der Vater eine Pfarrstelle antritt
1739 Eintritt in die Lateinschule Biberach (bis 1742). Anschließend Privatunterricht in Religion, Philosophie, Geschichte und den alten Sprachen.
1746 Erste literarische Versuche.
1747 Wieland wird auf die Schule nach Kloster Bergen bei Magdeburg geschickt.
1749 Ohne offiziellen Abschluss beendet Wieland die Klosterschule. Er immatrikuliert sich an der Universität Erfurt zum Studium der Philosophie. Unterkunft bei dem Philosophen und Theologen Johann Wilhelm Baumer, einem Verwandten der Mutter, der ihn mit der Philosophie von Gottfried Wilhelm Leibniz und Christian Wolff bekannt macht.
1750  Rückkehr nach Biberach. Liebesbeziehung zu der zwei Jahre älteren entfernten Cousine Sophie Gutermann, Spätere La Roche. Verlobung mit Sophie. Immatrikulation an der Universität Tübingen zum Jurastudium (bis 1752).
1751 »Lobgesang auf die Liebe«. Das Fragment eines deutschen Nationalepos »Hermann« entsteht (Erstdruck 1882).
1752 Auf Einladung Johann Jacob Bodmers reist Wieland nach Zürich. Das naturphilosophische Lehrgedicht »Die Natur der Dinge oder die vollkommenste Welt« erscheint. »Zwölf moralische Briefe in Versen«. »Anti-Ovid oder die Kunst zu lieben«. »Erzählungen«.
1753 »Briefe von Verstorbenen an hinterlassene Freunde«. »Abhandlung von den Schönheiten des epischen Gedichts Der Noah«. »Der gepryfte Abraham« (Epos).  Sophie löst die Verlobung mit Wieland und heiratet Georg Michael Frank La Roche.
1754 Nach dem Bruch mit Bodmer wird Wieland Hauslehrer in Zürich.
1756 Bekanntschaft mit dem Schweizer Autor, Kupferstecher und Verleger Salomon Geßner. »Sympathien«.
1757 »Empfindungen eines Christen«.
1758  Wielands Trauerspiel »Lady Johanna Gray« wird in Winterthur uraufgeführt und erscheint im gleichen Jahr im Druck.
1759 »Cyrus«. Übersiedlung nach Bern, wo Wieland weiterhin als Hauslehrer arbeitet. Verlobung mit Julie Bondeli, der späteren Freundin Jean-Jacques Rousseaus.
1760  Wieland wird in Biberach zum Senator gewählt. Rückkehr nach Biberach. Ernennung Wielands zum Kanzleiverwalter. »Clementina von Porretta« (Trauerspiel). »Araspes und Panthea« (Dialog).
1761  Wieland wird zum Direktor der evangelischen Komödiantengesellschaft gewählt, tritt jedoch schon im Dezember wieder zurück. Beginn der Übersetzung von Shakespeares Dramen ins Deutsche. Beginn der Liebesbeziehung zu Christine Hogel (Bibi). Enger Kontakt zu Friedrich Graf Stadion.
1762 Die Prosaübersetzung von »Shakespeares Theatralischen Werken« beginnt zu erscheinen (8 Bände, 1762–66).
1764 »Der Sieg der Natur über die Schwärmerey oder Die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva« (Roman, 2 Bände). Christine Hogel bringt eine Tochter zur Welt.Ende der Beziehung zu Christine Hogel. Beginn des Briefwechsels mit dem Lyriker Christian Friedrich Daniel Schubart.
1765 »Comische Erzählungen« (4 Bände). Heirat mit der Augsburger Kaufmannstochter Anna Dorothea von Hillenbrand, die 14 Kinder zur Welt bringt.
1766 »Geschichte des Agathon« (2 Bände, 1766–67; Neufassung 1794).
1768 Die Verserzählung »Musarion oder Die Philosophie der Grazien« erscheint. Tod des Grafen Stadion. »Idris« (Epos).
1769 Übersiedlung nach Erfurt, wo Wieland zum Professor der Philosophie ernannt wird.
1770 »Beyträge zur Geheimen Geschichte des menschlichen Verstandes und Herzens« (2 Bände). »Sokrates mainomenos oder Die Dialogen des Diogenes von Sinope«. »Die Grazien« (Versepos).
1771  Reise an den Rhein.»Der Neue Amadis« (komisches Epos, 2 Bände).
1772 Der im orientalischen Kostüm gehaltene Staatsroman »Der Goldne Spiegel« (4 Bände) erscheint. Wieland wird von der Herzogin Anna Amalia als Erzieher des Erbprinzen Carl August nach Weimar berufen. Übersiedlung nach Weimar.
1773 Beginn der Herausgabe der Literaturzeitschrift »Der Deutsche Merkur« (ab 1774 unter dem Titel »Der Teutsche Merkur«, ab 1790 als »Der Neue Teutsche Merkur«, bis 1810). »Alceste« (Singspiel). »Die Wahl des Herkules« (Singspiel).
1774 Wieland beginnt mit dem Abdruck seiner zeitkritischen Satire »Die Geschichte der Abderiten« in Fortsetzungen im »Teutschen Merkur« (1774–80, erweiterte Buchausgabe in 2 Bänden 1781). »Der verklagte Amor« (Epos)
1775 Nach dem Regierungsantritt von Herzog Carl August wird Wieland mit einer Pension auf Lebenszeit aus seiner Erziehertдtigkeit entlassen. Beginn der Freundschaft mit Goethe.
1777 Reise nach Frankfurt am Main.
1780 »Oberon. Ein romantisches Heldengedicht« (Versmärchen).
1782 Übersetzung der »Briefe« von Horaz.
1784 »Clelia und Sinibald« (Epos). »Auserlesene Gedichte« (7 Bände, 1784–89)
1785 »Kleinere prosaische Schriften« (2 Bände, 1785–86)
1787 Enger Kontakt zu Schiller, der am »Teutschen Merkur« mitarbeitet.
1788 Übersetzung der »Werke« von Lukian (6 Bände, 1788–89).
1789 Wieland beginnt, eine Reihe von Aufsätzen über die Französische Revolution im »Teutschen Merkur« zu veröffentlichen.
1791 »Geheime Geschichte des Philosophen Peregrinus Proteus« (Roman, 2 Bände). »Neue Göttergespräche« (Dialoge).
1794 Georg Joachim Göschen beginnt mit der Veröffentlichung von Wielands »Sämtlichen Werken« (4 Parallelausgaben, 39 Bände und 6 Supplementbände, 1794–1811).
1796 Reise nach Leipzig und Dresden. Wieland gibt die Zeitschrift »Attisches Museum« heraus (1796–1802). Aufenthalt in Zürich. Bekanntschaft mit Johann Heinrich Pestalozzi und Johann Kaspar Lavater.
1797 Übersiedlung von Weimar auf das Gut Oßmannstedt. Beginn der Freundschaft mit Herder.
1799 »Gespräche unter vier Augen« (Dialoge). »Agathodämon in sieben Büchern« (Roman). Übersetzungen von Euripides, Aristophanes und Xenophon. Sophie von La Roche besucht Wieland in Oßmannstedt mit ihrer Enkelin Sophie Brentano.
1800 »Aristipp und einige seiner Zeitgenossen« (Roman, 4 Bände, 1800–01). Sophie Brentano verbringt den Sommer bei Wieland. Sie stirbt im September in Oßmannstedt.
1801 Tod Dorothea Wielands.
1802 Heinrich von Kleist besucht Wieland (bis Januar 1803)
1803 Wieland verkauft das Gut Oßmannstedt und siedelt wieder nach Weimar über.
1805 Beginn der Herausgabe der Zeitschrift »Neues Attisches Museum« (1805–09).
1806 Beginn der Übersetzung von Ciceros Briefen.
1807 Tod Sophie von La Roches in Offenbach.
1808 Wieland begegnet Napoleon.
1809 Eintritt in die Freimaurerloge »Amalia«.
20. Januar 1813 Wieland stirbt in Weimar und wird im Park von Oßmannstedt beigesetzt.

     

 

 
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